Gewerkschaft kämpft um Mindestlohn als "untere Haltelinie"

Ein guter Tarifabschluss und der Kampf für den Mindestlohn standen bei der Bilanz der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten im Mittelpunkt. Arbeitsministerin Malu Dreyer sprach auf der Jahresversammlung.

Trier. (beke) Rund 140 Gewerkschaftsmitglieder aus Betrieben der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, dem Hotel- und Gaststättengewerbe sowie dem Nahrungsmittelhandwerk aus der Region Trier kamen zur Jahreshauptversammlung (JHV) der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in die Aula der Europäischen Rechtsakademie in Trier. NGG-Geschäftsführerin Christel Martin präsentierte die Ergebnisse der Tarifrunde 2009: Die Gewerkschaft habe mit drei Prozent Lohnerhöhung an die sehr guten Tarifabschlüsse des Jahres 2008 anknüpfen können. Bei "faktischer Preisstabilität" habe dies eine Steigerung der Realeinkommen um 2,8 Prozent für die Beschäftigten der 15 von der NGG vertretenen Branchen bedeutet.

"Die Konjunkturkrise hat sich nicht auf die Ernährungsindustrie niedergeschlagen", erklärte Klaus Schu von der NGG. "Gegessen und getrunken wird immer." Weiter trug der Geschäftsbericht der Gewerkschaft der Informationskampagne zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns Rechnung.

Mit Kundgebungen, Abstimmungen oder Infoständen in der Trierer Innenstadt habe sich die NGG intensiv für dieses Thema eingesetzt. Denn viele kleinstrukturierte Branchen wie Bäcker oder Metzger seien nicht an die Tarifverträge gebunden, erklärt Schu auf TV-Anfrage. Daher fordere die NGG vom Gesetzgeber, dass er den gesetzlichen Mindestlohn "als untere Haltelinie" durchsetze und überwache. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Malu Dreyer, hieb während ihres Vortrags in die gleiche Kerbe und schlug einen gesetzlichen Mindestlohn vor. Überdies sprach sich Dreyer für die Begrenzung von Leiharbeit sowie gegen die Kopfpauschale in der Gesundheitspolitik aus.

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