Gl ckenklare Stimmen

2000 Euro befanden sich in den Sammelkörbchen des Lions-Clubs Wittlich in der Pfarrkirche St. Bernhard. Anlass für die Sammlung war das alljährliche Weihnachtskonzert, dessen Erlös einem karitativen Zweck zugeführt wird.

 Zusammen mit der Harfenistin Regina Israel gestaltete die Jugendkantorei des Trierer Doms das Weihnachtskonzert des Lions-Club Wittlich. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Zusammen mit der Harfenistin Regina Israel gestaltete die Jugendkantorei des Trierer Doms das Weihnachtskonzert des Lions-Club Wittlich. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Wittlich. Traditionell gibt der Lions-Club Wittlich im Dezember ein Weihnachtskonzert, dessen Spendenerlös für einen guten Zweck bestimmt ist. In diesem Jahr hatten die Löwen von der Lieser die Jugendkantorei der Hohen Domkirche Trier unter der Leitung von Domkantor Thomas Kiefer eingeladen, das Konzert zu gestalten.

Um den Erfolg brauchte sich niemand Gedanken zu machen, denn das Können, mit dem die über 40 jungen Sängerinnen und Sänger aufwarten können, ist weit mehr als nur beeindruckend. Auch in Wittlich merkte man deutlich die glückhafte Kombination von fachgerechter Ausbildung in Sing- und Atemtechnik und die Begeisterung, mit der dieses Ensemble bei der Sache ist.

Kiefer hatte für Wittlich ein sehr adventliches Programm zusammengestellt, dessen Spannweite von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu den zeitgenössischen Komponisten Otto Olsson, Andrew Carter und Jan Åke Hillerud reichte. Den Auftakt bildete das "Veni Emmanuel", bei dem sich der Chor um die voll besetzten Bänke des Hauptschiffes der Bernhardskirche postiert hatte. Das Publikum wurde also in den Ruf "O komm, o komm, Emmanuel" mit einbezogen.

Mittelpunkt des Konzertes war "A Ceremony of Carols", ein Folge von zwölf Gesängen über altenglische Texte, die Benjamin Britten im Kriegsjahr 1942 verfasst hat. Stilistisch absolut überzeugend und gesangstechnisch sauber bot der Chor hier schon einen Ausblick auf die bevorstehende Weihnacht. Glockenklare, teilweise auch solistisch eingesetzte Stimmen intonierten das "Wolcum Yole!", "This little Babe" oder auch das dankerfüllte "Deo gratias". Dabei war es schon erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit dieser durchaus nicht anspruchslose Reigen erklang.

Stütze war dem Chor die Harfenistin Regina Israel, die hier, wie auch bei Brittens "A new Year Carol" und solistisch bei Georg Friedrich Händels Chaconne absolut souverän agierte. Ergänzt wurde das Programm durch Domkapellmeister Stephan Rommelspacher, der als Organist teilweise die Begleitung des Chores übernommen hatte, und dessen Sohn, den Oboisten Lorenz Rommelspacher. Das Duo verschaffte dem Chor mit Rheinbergers "Abendlied" und der Fantasie g-Moll von Johann Ludwig Krebs zwei sehr ansprechende Verschnaufpausen. Sowohl der lange und begeisterte Applaus als auch die hohe Spendensumme zeigte an, dass dieses Konzert die Besucher erreicht und angesprochen hatte.

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