Gut für die Umwelt - Biofleisch muss nicht besser schmecken

Leipzig (dpa/tmn) · Biofleisch kostet üblicherweise etwas mehr als anderes. Aber es schmeckt nicht automatisch besser. Dafür hat es andere Qualitäten. Biosiegel versprechen zum Beispiel eine Tierhaltung, die weniger belastend für die Umwelt ist.

Weil Verbraucher nach etlichen Fleischskandalen in den vergangenen Jahren verunsichert sind, greifen viele zu Bioprodukten. Aber sind diese wirklich besser? Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen erklärt, wofür die Biosiegel stehen, was Käufer von Biofleisch erwarten dürfen - und was nicht.

Was unterscheidet Biofleisch von gewöhnlichem?

Brendel: Jedes Produkt, das als Öko- oder Bioprodukt gekennzeichnet ist, muss den EG-Öko-Anforderungen genügen. Das sind Standards bei der Qualität von Lebensmitteln und der Haltung der Tiere. Zusätzlich gibt es Biosiegel, die noch höhere Ansprüche stellen.

Ist Biofleisch besser?

Brendel: Ja, was den Tier- und den Umweltschutz angeht, schon. Die Haltung ist besser, denn die Tiere haben mehr Platz. Das Futter ist hochwertiger und unterliegt höheren Anforderungen beim Umweltschutz. Außerdem erhalten die Tiere oft weniger Medikamente wie Antibiotika. Das alles muss jedoch nicht heißen, dass Biofleisch auch besser schmeckt.

Gibt es bei Biofleisch erkennbare Qualitätsunterschiede?

Brendel: Je nach Siegel können sich die Anforderungen unterscheiden. Siegel mit hohen Standards sind die der Öko-Landbauverbände, also Demeter, Bioland oder Naturland. Auch regionale Siegel wie „Geprüfte Qualität Bayern“ oder „Geprüfte Qualität Hessen“, haben hohe Ansprüche an Qualität, Umwelt- und Tierschutz.

Ist Biofleisch teurer?

Brendel: Ja, denn bessere Haltung bedeutet letztlich auch mehr Kosten für die Mastbetriebe und Bauernhöfe. Verabreichen diese weniger Medikamente, kann sich die Schlachtung aufgrund von Krankheiten verzögern. Besseres Futter ist teurer, und wenn die Tiere mehr Platz haben, können meist auch weniger Tiere geschlachtet werden. Das alles schlägt sich im Preis für den Verbraucher nieder.

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