"Gut Holz" seit 15 Jahren
RIOL. Es gibt wohl nur wenige Orte von der Größe Riols, in denen ein Bundesliga-Verein beheimatet ist. In Riol steigert der in der zweiten Bundesliga spielende Kegelsportverein (KSV) den Bekanntheitsgrad der Moselgemeinde in Deutschland.
Lob für den Verein kommt von höchster Stelle. Ortsbürgermeister Arnold Schmitt: "Durch das Engagement des KSV ist das Kegeln in Riol eine anerkannte und interessante Sportart geworden, zumal der Verein über eine sehr gut ausgestattete Kegelsporthalle verfügt." Mit ihren vier Bahnen wird sie als eine Bereicherung für die Gemeinde gesehen. Die Kegler, allen voran Vorsitzender Josef Valentin und die Sportwarte Anton Krämer und Klaus Schiff, loben auch ihren Ortsbürgermeister. "Er hat sich intensiv für den Bau unserer Halle eingesetzt. Deshalb gilt es, ihm für seine geleistete Arbeit besonders zu danken." Gekegelt wird in Riol seit dem Jahre 1990 mit wachsendem Erfolg. Damals nannte sich der Verein noch "KSV Fellertal" und hatte im "Keglerstübchen" sein Zuhause. Das Interesse an diesem Sport wuchs. Bereits drei Jahre später konnte der Verein mit vier Mannschaften bei den Meisterschaften antreten. Vorsitzender Valentin: "Der Kegelsport-Boom war unaufhaltsam. 1994 nahmen wir mit fünf Herren- und einer Damenmannschaft als Kegelsportverein Riol am Spielbetrieb teil." Der Zulauf war in den Folgejahren ungebremst. "Mit den zwei im Keglerstübchen zur Verfügung stehenden Bahnen kamen wir bei weitem nicht mehr aus", erinnert sich Anton Krämer. So beschloss der noch junge Verein im Jahre 1999 den Bau einer eigenen Kegelsportanlage mit vier Bahnen. "Der Beschluss kam gerade rechtzeitig", sagt Sportwart Klaus Schiff, "denn die erste Herrenmannschaft war in die Landesliga Rheinland-Pfalz aufgestiegen, und da sind vier Bahnen vorgeschrieben." Im selben Jahr schloss sich der KSC Neumagen dem Rioler Verein an. Er nimmt seither als selbstständiger Club am Spielbetrieb teil. Innerhalb von sieben Monaten erstellte der KSV Riol sein neues Heim. Geld war keines in der Vereinskasse. Die Vereinsmitglieder verließen sich auf elf Gesellschafter, die den Bau ohne eigenen Gewinn vorfinanzierten. Krämer: "Außer der Bodenplatte und dem Dach haben wir in rund 8000 Stunden Eigenleistungen alles selbst erbaut." Die von einer Fachfirma hergestellten Bahnen nimmt er natürlich aus. Verstärkung aus Wasserliesch
Die ersten großen Meisterschaften konnten 2001 und 2002 in Riol ausgetragen werden. Die Mitglieder erinnern sich gerne an die Gaujugend-Meisterschaften, den Ländervergleich Rheinland-Pfalz mit Hessen und die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften. Natürlich blieben bei so viel Euphorie, Leistungsbereitschaft und dem guten Vereinsgeist die Erfolge nicht aus. 2003 gelang dem KSV Riol der Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd, die er schon ein Jahr später wieder verlassen musste. "In diesem Jahr haben wir den Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft. Und unsere zweite Mannschaft ist in die Rheinland-Pfalz-Liga aufgestiegen", freut sich Valentin. Für Sportwart Krämer steht fest, dass "ein Abstieg nicht mehr in Frage kommt". Um dies zu gewährleisten, haben sich die Rioler verstärkt. So können sie sich jetzt neben dem Doppelweltmeister im Einzel- und Tandemkegeln, Moritz Valentin, künftig auch auf Martin Hoffmann aus Wasserliesch verlassen. Hoffmann zählt zu den herausragenden Sportkeglern im Gau Mosel. In den vergangenen Jahren konnte er mit Titeln wie Deutscher Meister oder Europacupsieger glänzen. In der Kegelsportanlage und der angegliederten Brunnenschänke rollen täglich ab 16 Uhr die Kugeln. Regelmäßig endet der Spiel- und Trainingsbetrieb oft erst gegen Mitternacht. Krämer: "In der Zeit, als wir die Anlage bauten und die erste Zeit betrieben haben, mussten wir die Jugendarbeit etwas vernachlässigen." Das soll sich in Zukunft wieder ändern. Günther Quint will sich intensiv in diesem Bereich engagieren.