Dortmund Hamburger für den Herbstmeister

Dortmund · Fußball-Bundesliga: Das 2:1 im Ligagipfel gegen Mönchengladbach macht Borussia Dortmund Mut für die Rückrunde. Vom Trainer gab es eine fette Belohnung.

 Sieht aus wie eine Ohrfeige, ist aber keine. Die Dortmunder Jadon Sancho (links) und Marco Reus beglückwünschen sich nach dem Sieg gegen Mönchengladbach.

Sieht aus wie eine Ohrfeige, ist aber keine. Die Dortmunder Jadon Sancho (links) und Marco Reus beglückwünschen sich nach dem Sieg gegen Mönchengladbach.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Beim beeindruckenden Sieg des Verfolgers FC Bayern am Samstagabend in Frankfurt waren die Herbstmeister aus Dortmund bereits im Urlaubsmodus. Der eigene 2:1 (1:1)-Erfolg am Tag zuvor im Ligagipfel gegen Borussia Mönchengladbach gab zusätzlich Schub für die Rückrunde und den voraussichtlichen Titel-Zweikampf mit dem noch sechs Punkte entfernten Rekordmeister. Das Wiedererstarken des zwischenzeitlich wankenden Erzrivalen aus München schärfte beim BVB die Sinne. „Wir bleiben gierig, werden wieder angreifen und diese gewisse Art von Demut beibehalten. Das hat uns stark gemacht“, kommentierte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Aus dem Revierclub ist unter der Regie von Trainer Lucien Favre der größte Meisterschaftsaspirant geworden. Die Hoffnungen der Konkurrenz, dass der BVB nach der ersten Saisonniederlage drei Tage zuvor in Düsseldorf (1:2) ins Trudeln kommen könnte, erfüllten sich nicht. Trotz großer Personalnöte in der Abwehr meisterte Dortmund den Stresstest.

Aus Sorge, mitansehen zu müssen, wie das Team den Vorsprung noch verspielt, flüchtete Hans-Joachim Watzke bereits vor der Nachspielzeit in die Stadion-Katakomben. „Für mich persönlich hing das ganze Weihnachtsfest davon ab“, scherzte der BVB-Geschäftsführer. Erst nach dem Schlusspfiff fiel die Anspannung von ihm ab. Der Blick auf die Tabelle erfüllte den Vereinschef mit Stolz: „Wir haben 42 Punkte. Wenn wir das im August gesagt hätten, hätten alle gesagt, ihr seid geistesgestört.“

Gegen Mönchengladbach erwies sich zum wiederholten Mal die Ersatzbank des BVB als echtes Plus. Der in der 34. Minute für den verletzten Torjäger Paco Alcácer eingewechselte Mario Götze zeigte seine bisher beste Saisonleistung und bereitete beide BVB-Treffer vor. „Mario hat das Spiel mitentschieden“, lobte Sportirektor Michael Zorc. Zudem gelang dem nach dem Ausfall von gleich drei Innenverteidigern im Abwehrzentrum aufgebotenen Mittelfeldspieler Julian Weigl eine beeindruckende Vorstellung.

„Er war ruhig am Ball und clever im Spielaufbau“, befand Trainer Favre, der in der Kabine eine Runde Hamburger spendierte. Eine fette Belohnung für die Herbstmeister.

Nicht nur die starke Bank und das komfortable Punktepolster, sondern auch die makellose Bilanz in den Spitzenspielen gegen Gladbach (2:1), München (3:2), Leipzig (4:1) und Frankfurt (3:1) taugen als Indiz für die Titelreife der Borussia. Mit dem Start ins Trainingslager von Marbella am 4. Januar nimmt sie die Vorbereitung auf. Offen ist, ob Alcácer dabei sein wird. Der Torjäger zog sich in der Partie nach erster Diagnose einen Muskelfaserriss zu.

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