HANDBALL: Flensburg fügt Magdeburg Debakel zu

LEIPZIG. (dpa) Inmitten der Jubelgesänge von Fans der SG Flensburg-Handewitt saß Ghita Licu ratlos und enttäuscht und konnte das Debakel seines SC Magdeburg nicht begreifen.

Kurz zuvor war sein Team ausgerechnet im Schlüsselspiel der Handball-Bundesliga um einen Champions-League-Platz mit 30:40 von der SG Flensburg-Handewitt deklassiert worden. Die Flensburger festigten mit dem Schützenfest ihren zweiten Platz hinter Titelverteidiger THW Kiel und können mit vier Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten Magdeburg bereits für die europäische Königsklasse planen. Dass die Chancen auf Platz drei aber dennoch intakt sind, hat Magdeburg dem HSV Hamburg zu verdanken, der dem Tabellendritten VfL Gummersbach mit dem 29:29 einen Punktverlust zufügte. Weiter souverän auf Meister-Kurs ist hingegen Kiel, das bei der HSG Nordhorn mit 31:28 gewann. Allerdings droht Magdeburg nach dem Einbruch in Flensburg, auch noch seinen vierten Rang zu verspielen. Denn hinter dem einzigen deutschen Champions-League-Gewinner hat sich der TBV Lemgo in Stellung gebracht. Nach dem überlegenen 32:25-Erfolg gegen Kronau/Östringen trennt den EHF-Pokalsieger auf Platz fünf nur noch die schlechtere Pluspunktzahl von den Magdeburgern. Die Ostwestfalen selbst haben die Hoffnung auf Europas Königsklasse noch nicht aufgegeben. "Wir haben sicher noch eine Chance, weil wir eine wirklich gute Rückrunde spielen. Umso ärgerlicher ist es, auf die Ausrutscher der Konkurrenten angewiesen zu sein", sagte Kapitän Volker Zerbe. Allerdings können die Lemgoer in den verbleibenden Spielen wieder auf Florian Kehrmann bauen. Der Nationalmannschafts-Rechtsaußen feierte knapp sechs Wochen nach einem Innenbandriss im linken Knie mit sechs Toren ein gelungenes Comeback. Im Kampf um den Klassenverbleib ist der VfL Pfullingen wieder näher an die Kontrahenten herangerückt. Der Vorletzte rettete von einem 23:14-Vorsprung (43.) gerade noch einen 29:27-Erfolg über GWD Minden ins Ziel. Unterdessen hat der Dessauer HV in der 2. Bundesliga Nord einen Bestechungsversuch abgewendet und so einen Skandal verhindert. Der Club aus Sachsen-Anhalt meldete an die Handball-Bundesliga (HBL), dass ein Spieler der abstiegsbedrohten HSG Niestetal/Staufenberg den Dessauern Geld für eine Niederlage am Samstag geboten hatte. Nach unbestätigten Angaben soll es dabei um 10 000 Euro gegangen sein. Die HSG suspendierte darauf Spieler Robert Klatt und distanzierte sich vom Manipulationsversuch.

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