Heynen: „Manchmal verdient man etwas und bekommt es nicht“

Berlin (dpa) · Deutschlands Volleyballer scheitern denkbar knapp auf dem Weg nach Rio de Janeiro. Für Bundestrainer Vital Heynen hätte sein Team die Teilnahme verdient. Die eigene Zukunft lässt der Belgier offen.

Das Ende aller Olympia-Hoffnungen für die deutschen Volleyball-Männer hat eine tiefe Enttäuschung hinterlassen. „Die wird noch Tage, Monate, ein halbes Jahr anhalten“, sagte Bundestrainer Vital Heynen. Ob er einen Neuaufbau angeht, ist nicht klar.

Mit welchen Gedanken gehen Sie aus der gescheiterten Olympia-Qualifikation?

Vital Heynen: Wir haben gekämpft und es den Polen sehr schwer gemacht. Natürlich ist die Enttäuschung groß. Schmerzhaft war der Satz-Ausgleich zum 2:2. Wir haben unsere Gruppe gewonnen, wir haben gegen den Weltmeister 2:3 verloren. Aber so sind die Regeln. Wenn du vier Jahre lang hart arbeitest, kommt das sehr hart an.

Woran hat es gelegen, dass man den teilweise Punkte-Vorteil nicht nutzen konnte?

Heynen: In so einem Spiel gegen so einen guten Gegner hat man Höhen und Tiefen. Es war o.k., wir haben ein gutes Spiel gemacht. Jeder hat gezeigt, dass er auf diesem Niveau zu Hause ist. Wenn ein Ball zehn Zentimeter weiter fällt, sind wir in Rio.

Was hat den Unterschied ausgemacht?

Heynen: Ein Punkt macht den Unterschied. Man kann nur stolz sein, wie die Jungs gekämpft haben nach der Enttäuschung im Halbfinale. Polen ist eine der zwei, drei besten Mannschaften der Welt. Wir haben gezeigt, dass wir zur Weltspitze gehören. Wir schlagen Polen fast ein zweites Mal bei diesem Turnier. Das Spiel hat gestimmt. Nur das Endergebnis nicht. Wir haben eine Mannschaft, die es verdient gehabt hätte, in Rio dabei zu sein. Manchmal verdient man etwas und bekommt es nicht.

Was bedeutet das Rio-Aus für Ihre Zukunft als Bundestrainer, gehen Sie einen Neuaufbau an?

Heynen: Das ist eine zu schwierige Frage so kurz nach dem Spiel.

Ist es noch nicht entschieden?

Heynen: Das ist nicht der Moment, darüber zu sprechen. In den nächsten Wochen und Monaten komme ich darauf zurück. Ich muss ein Projekt finden, in dem ich mich zu Hause fühle.

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