Hier wüten Holzwurm, Schimmel und Moos

Es bröckelt an allen Ecken und Enden: Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bleialf müsste dringend renoviert werden. Die Kosten werden auf mehr als 300 000 Euro geschätzt. Doch das nötige Geld hat die Pfarrgemeinde nicht.

 Franz Meier, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates, zeigt auf den renovierungsbedürftigen Kirchturm. Er ist sehr stark vermoost. TV-Fotos: Stefanie Glandien (2)

Franz Meier, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates, zeigt auf den renovierungsbedürftigen Kirchturm. Er ist sehr stark vermoost. TV-Fotos: Stefanie Glandien (2)

 An den Kirchenfenstern bröckelt der Putz.

An den Kirchenfenstern bröckelt der Putz.

Bleialf. Der Kirchturm der Pfarrkirche in Bleialf ist schon mehr grau als weiß. "Der braucht dringend einen Anstrich", sagt Franz Meier, zweiter Vorsitzender des Verwaltungsrats. Mehr als 30 Jahre ist es her, dass die Kirche gestrichen worden ist. "Damit ist es nicht getan", ergänzt Dekanatskantor Volker Krebs. Nicht nur von außen wirkt die Kirche langsam unansehnlich, auch innen gibt es viele Stellen, wo Feuchtigkeit in die Mauern gedrungen ist und den Putz bröckeln lässt. Auch Holzwürmer haben in einigen Balken ihr Quartier bezogen.

Auf der hohen Kante hat die Pfarrei nichts. Im Gegenteil: 80 000 Euro Schulden stammen noch von den letzten Renovierungen der Kapellen. Davon gibt es vier in der Pfarreiengemeinschaft: Oberlascheid, Mützenich (2008 renoviert), Winterscheid und Großlangenfeld. In Winterscheid soll die Mauer renoviert werden, in Großlangenfeld steht eine Dachsanierung an.

Das Bistum hat eine fachliche Beratung für den Anstrich zugesagt. Von finanzieller Beteiligung weiß Meier nichts. Das gesammelte Geld aus Kollekten und Pfarrfesterlösen sei mehr "ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Krebs. Dabei gibt es viele Baustellen, an denen dringend Handlungsbedarf besteht. In den Ecken platzt der Putz ab, unterhalb der Fenster liegen kleine Dreckhaufen, und an der Decke sieht man Risse. Allein die Decke ist schon ein Kapitel für sich. Sie besteht nur aus vergipsten Baustahlmatten, die mit Drähten im Dach befestigt worden sind. "Der Bau ist nicht einsturzgefährdet, aber in den nächsten fünf bis zehn Jahren muss hier was passieren", sagt Meier. Ganz schwer ums Herz wird Volker Krebs, wenn er die Schranktüren der Orgel öffnet, wo weiße Schimmelflecken das Holz "verzieren". Erschwerend hinzu kommt, dass die Kirche unter Denkmalschutz steht. Der alte Teil der Kirche ist mehr als 500 Jahre alt. Um 1920 herum wurde die Kirche erweitert. Damals herrschte Inflation, und es wurden nicht so gute Baumaterialien verwendet, vermutet Meier. "Nach 80 Jahren merkt man, wo gepfuscht worden ist", sagt er.

Für die Renovierung der Kirche organisiert Volker Krebs einen Orgelmarathon am Sonntag, 11. Oktober, von 11.30 bis 20 Uhr. Das erste Konzert spielt Christoph Schömig aus Prüm gegen 12 Uhr. Gleichzeitig hat die Frauengemeinschaft einen Erntedankmarkt auf die Beine gestellt. Dort gibt es Handarbeiten zu kaufen, aber auch Speisen und Getränke. Der Erlös ist ebenfalls für die Renovierung der Kirche gedacht.

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