Hockey-Präsident kritisiert DFB wegen Abwerbung von Weise
Frankfurt/Main (dpa) · Der Deutsche Hockey-Bund hat das Vorgehen des Deutschen Fußball-Bundes bei der Verpflichtung des bisherigen Hockey-Bundestrainers Markus Weise kritisiert.
„Ich muss ganz eindeutig sagen, dass es bei solch einer Personalie schon ein Zeichen aus dem Präsidium an unser Präsidium geben muss“, sagte DHB-Präsident Wolfgang Hillmann der „Bild“. Dass dies nicht geschehen sei, empfinde er als nicht „partnerschaftlich“.
Vor allem der Zeitpunkt des Weggangs von Weise ist für den DHB und das Männer-Team rund neun Monate vor den Olympischen Spielen ungünstig. „Rein zeitlich gesehen ist es schwierig, die Vorbereitung auf Rio läuft seit Mai“, meinte Hillmann.
Am Dienstagvormittag hatte der DHB bestätigt, dass der 52-jährige Weise zum 16. November den Verband verlässt und zum DFB wechselt. Er soll vom 1. Dezember an helfen, beim DFB die neue Akademie aufzubauen. „Markus ist als Trainerpersönlichkeit im Hockey von niemandem zu ersetzen“, hatte Hillmann gesagt.
Weise gewann 2004 mit den deutschen Hockey-Damen Gold bei den Olympischen Spielen in Athen und holte 2008 und 2012 mit den deutschen Herren die Goldmedaille bei Olympia in Peking und London. Eine Findungskommission soll zeitnah über seine Nachfolge beraten.