Trier/Stuttgart IG Metall beginnt mit Warnstreiks in der Region

Trier/Stuttgart · Einigung in Metall- und Elektrobranche nicht in Sicht.

Vor dem Start der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie überzieht die IG Metall die Branche bundesweit mit zahlreichen Warnstreiks. Am Montag war unter anderem erneut der Autobauer Porsche in Stuttgart betroffen, wo nach Angaben der Gewerkschaft am Morgen mehr als 3000 Beschäftigte für rund eine Stunde die Arbeit niederlegten und zu einer Kundgebung vor das Werkstor zogen.

Unmittelbar nach Mitternacht hatten schon Mitarbeiter von Firmen im fränkischen Aschaffenburg und im westfälischen Iserlohn die Arbeit für kurze Zeit ruhen lassen.

Außer in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen gab es außerdem in Hessen, Berlin, Brandenburg und Niedersachsen kleine und größere Warnstreiks. Zudem rief die Gewerkschaft Beschäftigte in Sachsen und Thüringen zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen auf.

In den kommenden Tagen will die IG Metall den Druck erhöhen und die Aktionen ausweiten, bevor dann am Donnerstag Baden-Württemberg den Auftakt zur dritten Verhandlungsrunde macht.

Dazu gehört auch die Region Trier, wo die IG Metall am heutigen Dienstag bei GKN/Driveline Trier von 13.30 bis 14.30 Uhr zum Ausstand aufruft. „Die IG Metall Trier ruft die Beschäftigten der GKN/Driveline Trier auf, sich am Warnstreik zu beteiligen“, sagt der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Trier, Christian Z. Schmitz.

Damit will die Gewerkschaft sowohl die Beschäftigten aus der Früh- und Spätschicht, als auch aus der Tagschicht erreichen und zum Ausstand aufrufen. Die Beschäftigten der GKN/Driveline Trier machen damit den regionalen Auftakt zu den Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Gewerkschaftsfunktionär Schmitz rechnet mit 300 Kollegen im Ausstand. Mit Trier befinden sich auch alle übrigen deutschen GKN-Standorte im Warnstreik, um den Forderungen der IG Metall Nachdruck zu verleihen.

Bei ihrer Forderung nach 6 Prozent mehr Geld stützt sich die IG Metall auf die guten Wirtschaftsdaten. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen weiterhin von einem stabilen Wachstum aus. Nicht die Arbeitgeber hätten die hohen Gewinne der Betriebe erwirtschaftet, sondern die Beschäftigten, so die IG Metall.

Die Metaller fordern sechs Prozent mehr Geld und für alle 3,9 Millionen Beschäftigten die Option, ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren – was die Arbeitgeber kategorisch ablehnen.

Die Arbeitgeber bezeichnen die Forderung als unrechtmäßig, weil daraus Ungleichbehandlungen gegenüber Mitarbeitern entstünden, die jetzt ohne Ausgleich in Teilzeit arbeiten. Sie berufen sich auf ein arbeitsrechtliches Gutachten, das diese Sichtweise stützt.

Das Angebot, das die Arbeitgeber der IG Metall bislang gemacht haben, sieht Lohnzuwächse von zwei Prozent plus eine Einmalzahlung vor. Zudem verlangen sie eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach oben.

(dpa)
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