Im Sturm steckt der Wurm

Kaiserslautern · Der 1. FC Kaiserslautern bleibt vorerst in den Niederungen der Bundesliga-Tabelle. Gegen Aufsteiger Hertha BSC reichte es am Samstag nur zu einem 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Kaiserslautern. Hertha-Coach Markus Babbel trug es nach den stürmischen 90 Minuten hoch oben auf dem Betzenberg mit Fassung und äußerte sich etwas humorvoll, aber auch ein wenig verbissen: "Unser Ziel, den Gegner kein Tor schießen zu lassen, haben wir zwar erreicht. Leider haben wir das Tore schießen für die anderen dann selbst übernommen." Der tschechische Innenverteidiger Roman Hubnik in Reihen des Zweitliga-Meisters hatte eine Flanke von FCK-Kapitän Christian Tiffert in der 6. Minute unhaltbar für seinen Torwart Thomas Kraft ins eigene Netz geköpft. Ironischerweise war das auch noch die erste Torvorlage dieser Saison des Lauterer Mittelfeldspielers, in der vergangenen Saison noch bester "Assist"-Geber der ganzen Liga.
Doch Hertha kam in einem zwar umkämpften, aber bestenfalls durchschnittlichen Bundesligaspiel schnell zurück, glich bereits acht Minuten später nach einem feinen Angriff über die rechte Seite durch seinen brasilianischen Ideengeber Raffel zum 1:1 aus. "Da haben wir einen Moment nicht aufgepasst, und das haben die Berliner sofort ausgenutzt", sagte FCK-Coach Marco Kurz, der seiner Mannschaft ansonsten aber attestierte, alles versucht zu haben, um die Fans nach dem enttäuschenden 0:1 in Nürnberg wieder zu versöhnen. "Heute kann keiner unzufrieden nach Hause gehen."
Doch trotz spielerisch teilweise ansprechender Leistung mangelte es den Roten Teufeln erneut an der "Qualität und der Passgenauigkeit beim finalen Pass" (Außenverteidiger Florian Dick) oder beim Abschluss. Tiffert (32.) und Mittelfeldspieler Oliver Kirch (40.) vergaben vor der Pause beste Möglichkeiten. Im zweiten Spielabschnitt erhöhte der FCK durch die Einwechslung des israelischen Stürmers Itay Shechter zwar noch einmal den Druck auf die Herthaner, doch die "gefühlten 200 Flanken" (O-Ton Markus Babbel) fanden meist in der dicht gestaffelten Berliner Abwehr kein Durchkommen.
"Uns fehlt mal ein Befreiungsschlag vorn. Ein Erlebnis, das uns zeigt: Wir können es noch", fasste Torwart Kevin Trapp, der kurz nach dem 1:1 mit tollem Reflex gegen Ramos einen Rückstand verhinderte, die Misere seines Teams zusammen.
So wie der erneut emsige, aber wenig effektive Pierre de Wit: "Wir arbeiten im Training permanent daran und ich bin sicher, dass der Knoten auch einmal platzen wird." Fragt sich nur: wann? jüb

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