Immer schön locker bleiben

Wittlich/Köln · Ein aufregender Tag für TV-Maskottchen Lucky: In der Kölner Philharmonie hat er erst ein Konzert gehört und anschließend die Künstler getroffen, die ihm viel über klassischen Gesang erzählt haben. Lucky ist so begeistert, dass er am Samstag schon das nächste Konzert besucht: einen Liederabend mit Christoph und Julian Prégardien in der Synagoge.

Wittlich/Köln. Unsere Stimme: Mit ihr können wir sprechen, singen, rufen, schreien, kreischen, hauchen, stöhnen, summen, jodeln, wimmern. Und noch vieles mehr. Vergangene Woche war Lucky in der Kölner Philharmonie. Das ist ein großer Konzertsaal, in den locker 2000 Zuhörer Platz haben.
Er traute seinen Ohren nicht mehr, was er da hörte. Unten, oder vorne, auf dem Podium, spielte ein Orchester, dahinter sang ein Chor, und vorne standen eine zierliche Sängerin und zwei Sänger. Als das Orchester und der Chor den Saal mit ihrer wunderbaren Musik erfüllten, hörte er die Stimmen der drei Sänger ganz klar heraus und konnte fast jedes Wort verstehen, das sie sangen. Aus dem Fernsehen kannte er bisher nur Sänger, die gegen elektrische Gitarren und Keyboards ansangen, aber diese hatten ja auch immer ein Mikrofon und die Stimme kam verstärkt aus Lautsprechern. Hier in Köln konnte er weder Mikrofone noch Lautsprecher entdecken.
Er hatte auch nicht den Eindruck, dass die drei sich besonders anstrengen mussten oder gar laut in den Saal hinausschrien. Wenn er gehört werden will, dann schreit er, kommt bald außer Puste, hat einen roten Kopf und ist bald heißer. Wie also war dies möglich, er musste es herausfinden.
Im Anschluss an das Konzert wartete Lucky am Künstlerausgang, bis die Sänger kamen. Er fragte sie: "Ja, wie soll man das einfach und schnell erklären, wofür man viele Jahre studiert und geübt hat? Eine schöne Singstimme muss man schon mitbringen, und dann muss man vieles verlernen, was man sich so im Alltag ein ganzes Leben lang angewöhnt hat. Das Wichtigste ist, locker zu bleiben, also ohne Kraftanstrengung zu singen und doch so viel Körperspannung aufzubauen, dass der ganze Körper, der Brustkorb, die Schädelhöhlen und Schädelknochen mitschwingen und die von den Stimmbändern erzeugten Töne verstärken.
Im klassischen Gesang will man einen klaren, runden und ebenmäßig schwingenden Ton erzeugen, der von einem fließenden Luftstrom getragen wird, so dass der Kehlkopf entspannt bleiben kann und die Stimmbänder beziehungsweise Stimmlippen in Schwingung versetzt werden.
Mit dem Erlernen bestimmter Übungen für das Zwerchfell und dem sich dadurch einstellenden Gefühl für den Luftstrom bekommt man beim Singen allmählich ein Körper- und Klanggefühl, wodurch sich der begehrte schöne freie Klang entwickelt. Und was gut klingt, das fühlt sich gut an, für Sänger und Zuhörer." In diesen Klang legen gute Sänger all ihre Gefühle, die sie bei den Melodien und Worten empfinden, die sie singen.
Wollt auch ihr das erleben? Dann empfiehlt Euch Lucky ein Konzert am Samstag, 25. Februar, um 19 Uhr: Vater und Sohn, Christoph und Julian Prégardien werden in der Wittlicher Synagoge einen Liederabend geben, bei dem ihr wahre Stimmwunder erleben könnt. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort