Interview: Michael Mittermeier

Comedian Michael Mittermeier besuchte am 30.03. die Arena Trier. Im Interview spricht der Bayer über Japaner, Lederhosen und einen Kreislaufzusammenbruch.

Dein aktuelles Programm heißt "Blackout". Müssen die Trierer nun Angst vor Ausfällen auf der Bühne haben?
Michael Mittermeier: Die habe ich hinter mir. Deswegen kann ich gut darüber reden. Dass es einen Blackout gibt, kann natürlich immer mal vorkommen. Es gibt immer mal wieder Momente, die Leute kriegen das nur nicht immer mit. Die Kunst ist es, diese zu überspielen, damit es noch lustiger wird.

Welche Blackouts gab es denn schon?
Michael Mittermeier: Ich hatte mal einen Kreislaufzusammenbruch auf der Bühne. Dankenswerterweise saß ich dabei. Und ich habe - das ist kein Scherz - eine Sterbenummer gespielt. Mit Brille und Weste. Dann bin ich weggeknickt, wurde wieder wach, wusste aber nicht, wo ich war. Was ist jetzt los - oh, Zuschauer!

Dein Programm ist grenzüberschreitend, geografisch gesehen. Du nimmst auch Japaner aufs Korn. Wie saugst du solche Ideen auf?
Michael Mittermeier: Achso, ja. Ich dachte schon: Darf man keine Witze mehr über Japaner machen? Das waren doch unsere einzigen Freunde im Zweiten Weltkrieg. (lacht) Wenn du viel unterwegs bist, siehst du viel. Japaner sind eigen. Die fliegen nach Australien und handeln das komplette Land in sechs Tagen ab. Wir waren zwei Monate da und haben nur einen Teilbereich bereist.

Laut Pressetext seist du gereift. Was heißt das genau?
Michael Mittermeier: Ja, wahrscheinlich wie ein geiler alter Rotwein. Da brauchst du nicht nachdenken. Kipp es rein und es erfüllt dich. Ich bin jetzt 27 Jahre auf Tour, da lernt man natürlich etwas dazu. Oder man sollte dann doch aufhören und Bäcker werden. Den Spagat zwischen Geblödel und knallharter Polit-Comedy beherrsche ich mittlerweile ganz gut. Und so mag ich es auch gerne. Das ist die gute amerikanische und englische Schule.

Du sollst dich so frisch wie zu "Zapped!"-Zeiten fühlen. Kommen die Lederhose und der blaue Pulli zurück?
Michael Mittermeier: Dann hätten entweder die Leute oder ich ein Problem. Diese schwarze Lederhose gibt's zwar noch, aber die steht in der Ecke. Beim Anziehen bräuchte ich wahrscheinlich vier starke Männer, die mir helfen. Und dann könnte ich nicht mehr gehen. In den letzten Jahren, in denen ich viel unterwegs war, ist es fast wie eine Infusion. Du fängst von vorne an, spielst in kleinen Clubs und all das hat dazu geführt, dass ich mich im Moment so fühle, als würde ich gerade "Zapped!" spielen.

Was können wir in Trier erwarten? Hoffentlich keinen Kreislaufzusammenbruch.
Michael Mittermeier: Das nicht, den habe ich hinter mir. Ich denke, es ist die beste Mittermeier-Show, die es je gab. Damit verspreche ich nicht zuviel. Im Moment habe ich extrem Spaß und bin voll auf Adrenalin.

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