Irie Révoltés im Interview

Die festivalerprobte Formation freut sich auf ihren Auftritt beim e-Lake-Festival am 12.08. Wir sprachen mit den beiden Sängern der Band, den Brüdern Carlito und Mal Élevé, über ihren Bandnamen, die aktuell laufende Festivalsaison und musikalische Themen.

Auf welchen Open Airs habt ihr diese Saison bereits gespielt?
Mal Élevé: Wir haben jetzt drei bzw. zwei Festivals gespielt, da Rock am Ring abgebrochen wurde. Letztes Wochenende hatten wir ein Festival in Konstanz und dieses Wochenende geht‘s weiter, bis wir aufs e-Lake-Festival nach Echternach kommen.

Was ist euch lieber: Festivalgigs oder Konzerte im kleinen Rahmen?
Carlito: Das kann man nicht vergleichen. Bei Festivals hat's den Vorteil, dass es draußen ist und wir mehr Leute bespielen können. In den Club-Shows haben wir mehr Zeit. Zu Konzerten kommen die Leute wegen uns. Hier gilt: Wenn der Kessel kocht, dann kocht der Kessel. Beim Festival ist es anders: Da bebt die Erde. Beides ist megageil! Am Ende einer Festival-Saison freut man sich auf den Club, nach der Club-Saison denkt man sich: Raus in die Sonne!

Geht ihr auch privat auf Festivals?
Carlito: Die Zeit lässt es leider oft nicht zu. Aber zum Glück dürfen wir selbst auf Festivals spielen. Dann schauen wir uns natürlich alle Bands an, die uns gefallen. Wir sind dann Fans. (lacht)

Wie kam euer Bandname zustande?
Mal Élevé: Wir haben früher mehr Reggae gespielt, weshalb wir schnell auf den Begriff "irie" gestoßen sind, was "fröhlich" oder "glücklich" bedeutet. "Révoltés" heißt "die Aufständischen". Wir kombinierten von Anfang an verschiedene Sprachen, deshalb ist der Bandname schnell entstanden. Er steht für das, was wir performen: positive Melodien mit Energie.

Ihr seid zu neunt On Stage. Gibt‘s unter euch schon mal einen Aufstand?
Mal Élevé: Ja, es gehört dazu, dass man nicht immer einer Meinung ist. Wir diskutieren alles aus, manchmal ein Wochenende lang. Das ist unser Prozess.

Um welche Themen geht‘s in euren Songs?
Mal Élevé: Beim aktuellen Album ist natürlich der Rechtsruck und der immer größer werdende Rassismus in Europa ein großes Thema. Es begleitet uns letzten Endes alle. Dann gibt's Themen wie soziale Ungleichheiten und Gentrifizierung, was ja auch immer mehr präsent ist. Wir behandeln aber auch Themen wie Freundschaft und Dinge, die einen im Alltag beschäftigen.

In welches Genre ordnet ihr eure Musik ein?
Carlito: Wir machen Irie Révoltés, wir sind unser eigenes Genre. Wir machen einfach das, auf was wir gerade Bock haben und bringen unsere eigene Note mit rein.

Mit wem würdet ihr gerne mal musikalisch zusammenarbeiten?
Carlito: Jeder hat da andere Wünsche und Hoffnungen. Ich persönlich fände Manu Chao mal cool. Wir finden es auch immer toll, unseren Fans eher unbekannte Leute vorzustellen. Beim Irie-Révoltés-Festival am 27.08. in Hannover engagieren wir immer Leute, die wir geil finden. Und wir treten natürlich auch auf!

Auf was können sich die Besucher des e-Lake-Festivals bei eurem Auftritt freuen?
Carlito: Auf viel Energie. Am besten ihr bringt ein Wechsel-T-Shirt mit, denn das Set ist noch mehr Action als letztes Jahr. Und auf gesellschaftskritische und politische Motivation. Es ist uns wichtig, die Leute zu motivieren, um selbst aktiv zu werden. Positiver Aktivismus.

Was macht ihr in der konzert- und festivalfreien Zeit?
Carlito: Ich bin viel gereist und war in Südamerika unterwegs. Ich wollte schon immer mal dorthin und habe mir jetzt einfach mal die Zeit dafür genommen. Auch, um neue Inspirationen zu sammeln.
Mal Élevé: Ich war die meiste Zeit hier. Ich habe versucht, andere Dinge zu machen und mal mehr Zeit für andere Geschichten zu haben, da man sich, wenn man mit der Band unterwegs ist, nur punktuell in andere Sachen reinhängen kann.

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