Irrel hebt die Gläser auf Heser

GILZEM. Die SG Irrel hat sich im Abstiegskampf drei wichtige Zähler gesichert: Beim 1:0-Arbeitssieg über Tabellen-Schlusslicht SG Gilzem erzielte der eingewechselte David Heser das Tor des Tages.

 Musste wenig später mit einer Knieverletzung ausscheiden: Irrels Spielertrainer Bruno Reicherts (Mitte).Foto: Willi Speicher

Musste wenig später mit einer Knieverletzung ausscheiden: Irrels Spielertrainer Bruno Reicherts (Mitte).Foto: Willi Speicher

In denvergangenen Monaten war Irrels Spielertrainer Bruno Reichertsmehr Trainer als Spieler. Ständig verhinderten Verletzungenseinen Einsatz. Vor dem Spiel gegen Gilzem plagen ihn zwar immernoch Beschwerden im rechten Knie, doch aufgrund der Personalnotseines Teams läuft er auf - das Problem-Knie dick mit einerschwarzen Bandage geschützt. Reicherts übernimmt auf dem Feld auch sogleich das Kommando, setzt geschickt seine Mitspieler in Szene und prüft nach einer knappen Viertelstunde Spielzeit Gilzems Schlussmann Andreas Zenz. Doch nach 16 Minuten der Schock: Ohne Fremdeinwirkung knickt Reicherts um, schreit und hält sich das verletzte Knie - an ein Weiterspielen ist nicht mehr zu denken. Reicherts verlässt den Platz und muss das Geschehen vom Seitenrand aus verfolgen, für ihn kommt der junge David Heser.

Doppel-Motivation für Heiko Schäfer

Und nur zehn Minuten später steht der frisch eingewechselte Heser im Mittelpunkt des Geschehens: Einen scharfen Schuss von Frank Thiex kratzt Gilzems Libero Klaus-Peter Gruber für seinen schon geschlagenen Torhüter von der Linie, doch im Nachsetzen ist Heser zur Stelle und drischt das Leder zum 1:0 für die SG Irrel ins Netz.

Aber trotz der Führung kommt keine Ruhe ins Spiel der Gäste, nach dem Ausscheiden von Bruno Reicherts fehlt die ordnende Hand. "Das spielerische Element ging etwas unter", meint der Coach nach dem Schlusspfiff.

Gefährliche Aktionen gehen meist von Heiko Schäfer aus; vor allem, wenn der Angreifer zu seinen Solo-Läufen ansetzt, wird es brenzlig. Dass Schäfer so enorm motiviert zu Werke geht, hat gleich zwei Ursachen: Zum einen trägt er wegen des Fehlens des etatmäßigen Spielführers Roland Klein die Kapitäns-Binde, zum anderen steht sein Elternhaus gerade mal einen Steinwurf vom Gilzemer Sportplatz entfernt.

Die Gilzemer tragen ihren Teil dazu bei, dass sich die Irreler über weite Strecken so schwer tun. Die Abwehr steht massiert, mit wachsender Spieldauer wachsen auch die von Michael Hoffmann sowie dem eingewechselten Rainer Scholer initiierten Entlastungsangriffe und vorne im Angriffszentrum lauert ja noch Gilzems 43-jähriger Routinier Erwin Bauler. "Der Bauler war noch kein einziges Mal am Ball", stellt Irrels verletzter Roland Klein kurz vor Ende des ersten Abschnitts zufrieden fest. "Das ist auch gut so", kontert sein Coach Reicherts, "wenn der einmal drankommt, macht der direkt ein Tor."

Routinier Bauler vergibt zwei Chancen

Die Befürchtung des Trainers bewahrheitet sich nicht ganz, aber in der Tat sorgt Bauler in der zweiten Halbzeit noch zwei Mal für Aufregung im Irreler Strafraum. Keeper Burkhard Molitor wehrt jedoch sowohl Baulers Schuss aus kurzer Entfernung (69.) als auch seinen Kopfball (76.) ab.

Nicht nur Bauler, auch die übrigen Gilzemer werden in der Schluss-Viertelstunde immer gefährlicher. Die beste Gelegenheit hat Jörg Tischler in der 79. Minute: Nach einer Flanke des agilen Hoffmann donnert er den Ball aus rund 20 Metern Entfernung auf das Irreler Gehäuse - Burkhard Molitor pariert aber prächtig. Auf der Gegenseite scheitert Frank Thiex mit einem sehenswerten Drehschuss an Gilzems Schlussmann Andreas Zenz.

In der Schlussphase werden noch zwei Mal die Gemüter der Spieler und Zuschauer erhitzt. Die beiden Situationen ähneln sich auffallend: Zuerst bekommt Irrels Uwe Schramer im eigenen Strafraum das Leder an die Hand, nur drei Minuten später Gilzems Verteidiger Simon Stadler - doch beide Male bleibt der Pfiff des Unparteiischen zurecht aus.

"Über 90 Minuten gesehen hätten wir wohl ein Remis verdient gehabt", befand nach der Partie Gilzems Trainer Gerd Strellen. "Aber durch unsere schwache Leistung im ersten Abschnitt haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben."

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