Irrtum: Weinstein ist Zeichen besonderer Qualität

Um die kleinen Kristalle am Boden mancher Weinflaschen kursieren die abenteuerlichsten Legenden. Die Vermutungen reichen dabei von gefährlichen Glassplittern bis zu wertvollen Weindiamanten.Doch so spannend diese Geschichten auch sein mögen: Der Weinstein ist weder ein Mangel noch ein Zeichen besonderer Qualität.



Bei dieser kristallinen Ausfällung handelt es sich meist schlicht um das mit Kalium gebildete Salz der Weinsäure, auch Kaliumtartrat genannt. Dieses natürlich vorkommende Kalisalz ist im Traubensaft normalerweise gut gelöst, weist aber im Wein, der profan gesagt ja hauptsächlich ein Gemisch aus Wasser und Alkohol ist, eine deutlich geringere Löslichkeit auf.

Deshalb schlägt sich ein Teil davon während des Ausbaus üblicherweise an den Innenwänden der Fässer nieder. Doch auch noch Monate oder sogar Jahre nach der Abfüllung kann eventuell noch im Wein vorhandenes Kaliumtartrat in der Flasche zu Weinstein führen.

Dies geschieht übrigens meist dann, wenn die betreffenden Flaschen sehr kalt gelagert wurden.

Diese Weinsteinbildung in der Flasche beeinträchtigt jedoch den Geschmack in keiner Weise und ist auch kein, wie häufig irrtümlich behauptet wird, Zeichen besonderer Qualität.

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