Ist an alten Sprüchen was dran? Kinder-Uni-Reporter Jonathan kennt sich mit Bauernregeln aus

Trier · Bauernregeln sind out, Supercomputer sind in – oder ist an den alten Sprüchen doch etwas dran? In der Kinder-Uni-Vorlesung „Von der Bauernregel zum Supercomputer – Wie die Wettervorhersage funktioniert“ hat Kinder-Uni-Reporter Jonathan viel über alte Sprüche und neueste Technik gelernt.

Ist an alten Sprüchen was dran? Kinder-Uni-Reporter Jonathan kennt sich mit Bauernregeln aus
Foto: Kinder-Uni

Früher haben die Bauern immer das Wetter beobachtet, um vorauszusagen, wie es an den nächsten Tagen oder in den nächsten Wochen wird. Heute wird das mit Hilfe von Supercomputern berechnet. Mit Professor Günter Heinemann von der Kinder-Uni Trier haben wir untersucht, was an den alten Bauernregeln alles dran ist.
Es gibt falsche Bauernregeln und welche, die durchaus zutreffen können. Ein Beispiel: "Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag." Diese Regel ist falsch. Die Regel: "Siehst du die Schwalbe niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen", ist dagegen richtig. Denn wenn es bald regnen wird, fliegen die Insekten alle nach unten, weil dort ein geringerer Luftdruck herrscht. Und das ist für die kleinen zarten Insekten fast wie Urlaub. Und da Insekten die Nahrung von Schwalben sind, fliegen diese natürlich auch nach unten, das ist dann für die Schwalben so ähnlich wie "All you can eat"-Aktionejn für manche Menschen.
Das heißt, dass man sich nicht unbedingt auf die alten Bauernregeln verlassen kann. Heute haben wir aber eine zuverlässigere Methode, um das Wetter vorauszusagen. Professor Heinemann hat uns erzählt, dass dazu Hochleistungscomputer entwickelt wurden, die von Wetterstationen, die überall auf der Welt stehen, Daten sammeln und auswerten. Man kann zum Beispiel anhand des Luftdrucks herausfinden, wie der Wind weht.
Es gibt Hoch- und Tiefdruckgebiete. Das ist so, weil an manchen Orten die Luft mehr erwärmt wird als an anderen Stellen. Und da warme Luft leichter ist als kalte, steigt diese nach oben. Da unten jetzt weniger Luft ist, als vorher, ist dort ein sehr geringer Druck (Tiefdruck) - ihr erinnert euch, da sind dann die Insekten. Oben ist aber hoher Druck, weil die Luft, die nach oben gestiegen ist, die Luft, die schon da ist, zusammendrückt (Hochdruck). Das heißt: Wenn am Boden wenig Druck ist, ist in der Luft, die oben ist, hoher Druck. Das gleiche gibt es auch umgekehrt.
Außerdem gibt es auf dem Meer öfter Hochdruckgebiete als über Land nahe der Küste. Das liegt daran, dass sich Wasser langsamer erwärmt als der Boden an Land.
So funktioniert ein Computer, der das Wetter voraussagen kann. Kennt ihr auch ein paar Bauernregeln? Ich finde sie manchmal lustig, aber auch faszinierend.
Johannes König, 13 Jahre, Konz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort