Jede Minute zählt

Alle zwei Sekunden stirbt in der Welt ein Mensch an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das berichtet die Deutsche Herzstiftung. In Deutschland sind Herzinfarkt und Co. mit 43 Prozent (rund 359 000 Tote) die Todesursache Nummer eins, so das Statistische Bundesamt. Allein am Herzinfarkt starben in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 18 000 Männer und Frauen.

Trier. Mit dem Auto zur Arbeit, mit dem Aufzug hoch zum Büro, in der Mittagspause ein salziges und fettiges Schnellgericht hinunterschlucken, eine Zigarette zwischendurch gegen den Stress und abends auf die Couch. So sieht das typische Verhalten aus, durch das ein Risikopatient seinem Herzinfarkt täglich näher rückt.

Die Folgen von zu wenig Bewegung, falscher Ernährung und Rauchen sind Übergewicht, ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und verstopfte Herzkranzgefäße. Am Ende stehen im schlimmsten Fall Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dann zählt jede Minute. Jeder dritte Mensch mit einem Herzinfarkt stirbt, bevor er die Klinik erreicht. Die deutsche Herzstiftung rät daher, sofort den Notruf 112 zu wählen, wenn starke Schmerzen im Brustkorb länger als fünf Minuten anhalten, sich im Brustkorb ein Engegefühl, verbunden mit einem heftigen Druck und Angst, breitmacht, wenn Luftnot und Übelkeit hinzukommen, ein Schwächeanfall eintritt oder das Gesicht blass wird und dem Betroffenen kalter Schweiß auf der Stirn steht.

Männer von Herzinfarkt mehr betroffen als Frauen



Der Trierer Leiter der Herzsportgruppe, Professor Dr. Bernd Krönig, warnt, dass die typischen Anzeichen bei Frauen oft fehlen. Sie erleben den Herzinfarkt eher mit einem Unwohlsein im Bauch oder Schwindel. Daher würden die Beschwerden oft falsch interpretiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren von den 61 040 tödlichen Herzinfarkten im vergangenen Jahr zu 55 Prozent Männer betroffen. Doch die Frauen - vor allem die jungen - holen auf. Ursache sei das Rauchen, so Professor Krönig. Zu den Erkrankungen des Herzkreislaufsystems gehören auch die koronare Herzkrankheit (KHK), Herzrhythmusstörungen und die periphere arterielle Verschlusskrankheit, die vor allem als Raucherbein bekannt ist.

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