Jonglieren statt betteln

"Upsala" heißt ein russischer Zirkus. Bei ihm machen viele Kinder mit. Und wenn beim Üben mal was schiefgeht, sagen sie einfach "Upsala" - das heißt so viel wie kleiner Ausrutscher. Die Kinder, die im Zirkus Upsala auftreten, sind Straßenkinder aus St. Petersburg, einer großen Stadt in Russland.

Viele von ihnen haben wirklich auf der Straße gelebt, bevor sie zum Zirkus kamen. Ohne Zuhause, ohne Familie. Oder ihre Eltern haben sich einfach nicht um sie gekümmert. Die Kinder hingen herum, haben gebettelt und auch geklaut. Ein Mädchen heißt Daria. Sie ist zehn Jahre alt und lebt mit Eltern und Geschwistern in St. Petersburg. Sie sind arm. Daria ging zwar zur Schule. Aber am Nachmittag trieb sie sich auf der Straße herum. Das war öde und auch gefährlich. Dann traf Daria auf die Upsala-Artisten und war begeistert vom Zirkusleben. Tanzen und Akrobatik hat sie immer schon geliebt. Jetzt ist Daria während der Sommerferien mit Upsala in Deutschland unterwegs. Vor acht Jahren hat Astrid Schorn den Kinderzirkus gegründet. Sie war als Studentin in St. Petersburg, wo ihr auf den Straßen und in U-Bahn-Schächten die Straßenkinder auffielen. Sie dachte, diese Kinder haben doch bestimmt auch Talente und Stärken, nur weiß niemand davon.

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