Der angestrebte Platz im gesicherten Mittelfeld wurde nach einer herausragenden Rückrunde sogar überboten. Nach äußerst durchwachsenen Leistungen im vergangenen Herbst stand die Truppe vom scheidenden Coach Hans Olf mit lediglich acht Punkten und nur 14 Treffern vor einer schwierigen Phase. Platz sieben mit Option nach unten weckte den sprichwörtlichen Kampfgeist der Eifeler, die zudem mit Benny Blank einen Langzeitverletzten zu beklagen hatten, der der angeknacksten Abwehr entscheidend hätte helfen können. Torjäger Tobias Baier hatte lange Zeit Ladehemmung und kam erst mit den wärmeren Tagen in Schusslaune. Die komplette Verteidigung setzte sich aus dem jüngeren Jahrgang zusammen, wenig Erfahrung also mit Spielern, die vorher noch in unteren Klassen gespielt hatten. Da personelle Alternativen fehlten, beförderte eine Niederlagenserie im November den Verein ins untere Tabellendrittel. Als es im ersten Spiel nach der Winterpause eine deftige 3:6-Schlappe in Konz setzte, brachte eine interne Aussprache und ein verschärftes Trainingsprogramm die Kicker zum Umdenken. Sieg in der Halle und im Landratspokal

Drei Siege in Folge und nur zwei Niederlagen bis zum Saisonende ließen die Verantwortlichen aufatmen. "Dass im April Spiele umgebogen wurden, die bereits verloren schienen, spricht für die gewachsene Moral der Truppe", sagt Hans Olf, der künftig Jugendkoordinator in Steiningen wird. Positiv war der Gewinn der Hallenkreismeisterschaft und der Endspielsieg im Landratspokalfinale gegen den Bezirksligisten TuS Daun. Die drei Rheinlandliga-Erstplatzierten ärgerten die Steininger gewaltig. Nach dem 3:0 gegen Wirges folgte ein 3:3 beim späteren Meister Eisbachtal. Vizemeister Betzdorf hatte man beim 1:2 am Rand einer Niederlage. "Insgesamt hat sich das Team weiter entwickelt, vor allem in spielerischer Hinsicht. Kämpfen und Laufen konnten wir schon immer gut, aber das Kurzpassspiel und das Pressing klappte immer besser", beurteilt der Trainer die Stärke seiner Schützlinge, die mit Julian Hohns einen Akteur zur Verbandsauswahl stellt. Herausragend spielten Kapitän und Mittelfeldstratege Tim Ludwig und Torjäger Tobi Baier, der es auf 13 Treffer brachte. Olf beurteilt das Niveau in der Rheinlandliga insgesamt als recht hoch. "Die drei Erstplatzierten waren eine Klasse für sich, nach der Rückrunde setzte sich eine große Ausgeglichenheit durch." Die neue Saison bringt für Steiningen nicht nur acht neue Spieler, die vorwiegend aus der C-Jugend kommen, sondern auch zwei neue Trainer. Edwin Gräfen und Dietmar von Landenberg kommen vom TuS Daun als Übungsleiter und kennen die Strukturen bestens. Da kein Spieler den Verein verlässt, sollte für den 18-Mann-Kader ein Platz zwischen vier und sechs möglich sein.