JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA: Keine Chance mit klassischer Technik

DAUN/NESSELWANG. Geschlagen im Mittelfeld, aber dennoch zufrieden: Die Dauner Skilanglauf-Mädchenmannschaft der Jahrgänge 1989 bis 1992 erreichte beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Nesselwang Platz 17.

Sie werden einen Ehrenplatz erhalten: Am Rande des sportlichen Vergleichskampfs erlebten die Schülerinnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Daun (GSG) ihr persönliches "Highlight" beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia" in Nesselwang. Frank Luck, frisch gebackener Biathlon-Weltmeister in der Staffel, gab sich neben der Loipe die Ehre. Die Mädchen nutzten die Chance und heimsten Fotos mit dem Star und Autogramm-Karten ein. Schon vor dem ersten Startschuss war dagegen klar, dass die Dauner im Wettbewerb ohne Chance sein werden. Grund ist eine Änderung des Reglements. Danach durften zwei der sieben Starter am ersten Tag bei den Einzelrennen in freier Technik laufen - also in klassischer (langsamerer) Technik, oder in der Skating- und damit schnelleren Technik. Da die GSG-Läufer jedoch weder über passendes Skating-Material verfügten noch in dieser Technik eifrig trainiert hatten, nahmen die Mädchen die Klassik-Skier unter die Füße. Zwar wurden durch Unterstützung des Landes kurzfristig vor dem Bundesfinale in Nesselwang drei Paar Skating-Skier zur Verfügung gestellt - jedoch ohne Schuhe. "Wir haben auf der Fünf-Kilometer-Strecke rund drei bis vier Minuten verloren", resümiert Betreuerin Sigrid Schuberth. Bei den Staffeln - am zweiten Wettkampftag gingen jeweils zwei pro Schule mit je drei Startern auf die Fünf-Kilometer-Schleife - kam nochmals etwa eine Minute hinzu. Auch hierbei durfte theoretisch eine Staffel in freier Technik starten. Gegen die Favoriten aus den deutschen Skiregionen hätten die Dauner ohnehin nichts ausrichten können. Allein bei den Einzelstarts fing sich Daun einen Rückstand von rund einer halben Stunde auf den späteren Gesamtsieger, das Skisportgymnasium Klingenthal, ein. Dennoch ist Schuberth mit Gesamtrang 17 (unter 26 Teams) nicht unzufrieden. Nach den Einzelstarts stand Platz 18 zu Buche. Dank der 14. schnellsten Zeit bei den Staffeln ging es noch einen Platz nach oben. Bei den Einzelstarts legte Christina Luxemburger die beste Zeit der Dauner hin (19:33,1 Minuten).Schule braucht zehn Paar Skating-Skier

Während der Wettkampftage herrschten tolle Bedingungen an und auf der Strecke. Wachsprobleme gab es deshalb nicht. Begeistert waren die Dauner vom Rahmenprogramm und der Atmosphäre. Schuberth: "Dort wurde der olympische Gedanke gelebt. Mehrere Hundert Sportler kamen zusammen." Neben den Langlauf-Mädchen waren das die Jungs der selben Wettkampfklasse sowie die Judoka (Mädchen und Jungen). Besonders beeindruckt waren sie vom NOK-Abend, an dem neben Luck auch Rosi Mittermeier und Verena Bentelle, vier Mal bei den Paralympics mit Gold dekorierte blinde Biathletin, aus ihrem Sportlerleben erzählten. In die nächste Saison blickt Schuberth optimistisch: Zum einen soll kräftig an der Skating-Technik gefeilt werden. Zum anderen hofft die Trainerin auf neue Ausrüstung. Benötigt werden zehn Paar Skating-Skier samt Schuhe: "Wir haben Kontakt mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion aufgenommen. Sie hat Unterstützung signalisiert. Gespräche gab es auch mit dem Förderverein unserer Schule." Bei den Mädchen blieben die besten Vier im Team, auch das gibt ihr Hoffnung. Bei den Jungs sieht sie die Zukunft dagegen weniger rosig: "Sie bleiben nicht so bei der Sache wie die Mädchen."

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