Jung, dynamisch und klangvoll

AYL. 100 Jahre Musikverein "Lyra" Ayl war das Vereins-Ereignis schlechthin in der Saargemeinde. Freunde von nah und fern kamen, um dem Verein zu gratulieren. Die Feierlichkeiten waren ein voller Erfolg und gingen in die Vereinsannalen ein. Das traditionelle Jahreskonzert findet am 14. Mai statt.

Als schöner Erfolg mit bleibendem Wert sind die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Vereinsbestehen in die Analen des Musikvereins (MV) "Lyra" Ayl eingegangen. Und obwohl zwischenzeitlich der Alltag die Musikverein-Aktiven wieder fest im Griff hat, zehrt der Verein noch immer von dem gelungenen Fest. Höhepunkt war die Verleihung der Pro-Musica-Plakette durch Staatsminister Jürgen Zöllner. Harte Probenarbeit steht momentan wieder oben auf der Tagesordnung des Orchesters. Es gilt, das traditionelle Jahreskonzert am Samstag, 14. Mai, 20 Uhr, in der Stadthalle Saarburg vorzubereiten. Bei dieser Gelegenheit möchten die Musiker an alte Traditionen anknüpfen und ihr Bestes geben. Aber auch sonst setzt der MV auf musikalische Qualität. Bewährt hat sich in den vergangenen Jahren, ein Proben-Wochenende kurz vor einem Konzert einzulegen. Oft ging es in die Ferne. Nur diesmal wurde darauf verzichtet. Vielmehr ließ sich das Orchester zwei Tage in der Ayler Grillhütte nieder, und selbst das große Ayler Orchester kam spielend darin unter. Auch mit der Akustik ist es nicht schlecht bestellt in dem hölzernen Rundbau. Und darüber hinaus inspiriert die Musiker draußen ein wunderschöner Blick auf das Saartal und die Heimatgemeinde. Genügend Zeit für intensive Proben

Dirigent Emil Sirakov, der den Musikverein seit 1997 leitet, hält viel von diesen konzentrierten Proben, weil genügend Zeit da sei, um sich intensiv mit dem neuen Repertoire auseinanderzusetzen, "ohne dass einem gleich die Uhr im Nacken sitzt". Seine Anforderungen sind hoch: Nicht nur eine Notenstelle wünscht sich Sirakov in einer Registerprobe für das Blech noch präziser. An Einsehen mangelt es nicht bei den Akteuren. Und schon bald kommt die Passage genau so rüber, wie Emil Sirakov sie haben möchte. Der Musikverein hat gerade in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erlebt: In punkto musikalischer Qualität, aber auch bei den Mitgliederzahlen kann der Verein aus dem Vollen schöpfen. Während andere über mangelnden Nachwuchs klagen, ist dies in Ayl kein Thema. 70 Aktive zählt der Verein inklusive der kürzlich ins Haupt-Orchester übernommenen zehn Mädchen und Jungen. Darüber hinaus befinden sich fünf weitere Jugendliche in der Grundausbildung. Bei der Jahreshauptversammlung oder dem Familienabend nehmen die Jungmusiker zum ersten Mal bei den "Großen" Platz. "Das ist für die Betreffenden ein wichtiger Augenblick", sagt Vereinsvorsitzender Stefan Maximini, der seit 2004 im Amt ist. Den jüngsten Mitgliedern, Tobias "Tobi" Schons (14, Trompete) und Kathrin Eilenz (13, Klarinette), steht dieses Ereignis noch bevor. Weil so viele junge Leute im Verein sind, liegt das Duchschnittsalter der Mitglieder bei 26 Jahren. Im Jugendorchester nimmt dessen Leiterin Claudia Maximini die Mädchen und Jungen unter ihre Fittiche. Mitspielen kann im Jugendorchester wer nicht älter als 27 Jahre ist. Eine weitere Ayler Besonderheit ist die Partnerschaft zu "Fanfare St. Lambertus in Gemonde/Niederlande". Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger gibt bereitwillig Auskunft: "Die Gemeinde weiß, was sie am Musikverein hat." Es gelte, ihn zu unterstützen, "wo es nur geht". Und Vorsitzender Maximini ergänzt: "Es ist eine große Ehre für uns, den Kreis Trier-Saarburg beim Rheinland-Pfalz-Tag vom 10. bis 12. Juni in Bad Ems zu vertreten. Vielleicht singen die Ayler dann auch die Musikverein-Aylhymne: "Wir sind die Ayler Musikanten, unser Verein, der darf nicht untergeh'n, wenn wir auch ab und zu mal schwanken, in Treue fest wir zueinander steh'n", lautet eine Strophe. Gelegenheiten, diese Hymne anzustimmen, gab es im Jubiläumsjahr wahrlich mehr als genug und wird es auch in Zukunft geben.

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