Kanu-Olympiasieger in Duisburg stark

Duisburg (dpa) · Die beiden Siege in den olympischen Klassen sind beim Heimspiel der Kanuten in Duisburg nur eine Randnotiz. Im Fokus steht für Olympiasieger Sebastian Brendel viel mehr die Rio-Qualifikation. Zwei Medaillenkandidaten müssen noch etwas zittern.

Sechs Startplätze im Mini-Olympia-Kader der deutschen Rennsport-Kanuten sind schon mal vergeben. Über die restlichen soll spätestens kommendes Wochenende eine Entscheidung fallen.

Mit Siegen beim Heim-Weltcup in Duisburg sicherten sich Sebastian Brendel im Canadier-Einer über 1000 Meter und Franziska Weber/Tina Dietze im Kajak-Zweier über 500 Meter am Samstag erwartungsgemäß ihre Tickets für die Spiele in Rio de Janeiro.

Die drei Olympiasieger können dank ihrer Erfolge beim ersten internationalen Härtetest fest für Rio planen - ebenso wie drei weitere Kajak-Kollegen: Die Zweier-Weltmeister Max Rendschmidt/Marcus Groß knackten mit Rang vier die Norm, dem Olympia-Dritten Max Hoff reichte im Einer Platz drei.

„Die Ergebnisse liegen im Bereich des Erwarteten, auch wenn der eine oder andere Athlet noch nicht in Topform ist“, sagte Bundestrainer Reiner Kießler, der die Paddler in Rio zum Abschluss seiner Karriere nach den Vorstellungen des Deutschen Kanu-Verbandes zu sechs Olympia-Medaillen führen soll.

Eine davon haben die Sprinter Ronald Rauhe und Tom Liebscher im Kajak-Zweier über 200 Meter im Visier. In Duisburg verpassten sie als Fünfte ihres Finallaufs allerdings vorerst die Qualifikationsnorm. Beim zweiten Weltcup kommendes Wochenende im tschechischen Racice müssen sie nun nachlegen. „Sie sollten in Racice unter die ersten Drei kommen“, formulierte Kießler.

Der Vorteil des Potsdamers Rauhe und seines Dresdner Teampartners Liebscher: Es gibt im Männer-Sprint auf nationaler Ebene keine nennenswerte Konkurrenz, so dass beide als gesetzt gelten im Olympia-Team. „Aber wir hätten gerne jetzt schon den Sack zugemacht. Uns fehlt ein bisschen noch der Topspeed“, sagte Liebscher.

Das Olympia-Aufgebot der Kanuten wird nach dem Verpassen mehrerer Startplätze nur elf Athleten umfassen. Die Kajak-Frauen haben ebenso wie die Männer fünf Startplätze; hinzu kommt ein Canadier-Platz, den sich Brendel nun gesichert hat.

Umkämpft sind nach der Qualifikation von Weber und Dietze einzig noch die drei übrigen Frauen-Plätze. Sabrina Hering (Hannover), Steffi Kriegerstein (Dresden), Conny Waßmuth (Potsdam) und Verena Hantl (Karlsruhe) haben gute Aussichten. Hering und Kriegerstein überzeugten am Samstag als Dritte im olympischen Kajak-Zweier.

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