Fastnacht Gottesdienst und Karneval gehen Hand in Hand

Oberweis · Bei der  Karnevalsmesse sind die Gottesdienstbesucher verkleidet, die Gardemädchen  die Messdiener. Eine gereimte Büttenpredigt gibt es auch.

 Bei der Karnevalsmesse in  Oberweis fungieren die Gardemädchen  als Messdiener.

Bei der Karnevalsmesse in  Oberweis fungieren die Gardemädchen  als Messdiener.

Foto: Christina Bents/Klaus Manns

(chb) Pastor Berthold Fochs freut sich schon auf diesen Freitag, denn dann findet die zweite Karnevalsmesse in Oberweis statt. An seiner Büttenpredigt arbeitet er seit zwei Wochen. „Mit dem Background der Botschaft Gottes beleuchte ich spitzfindig Politik, Kirche, Lokales und überhaupt unser aller Leben“, sagt er. Und: „Dieser Gottesdienst hat einen besonderen Charakter, bei dem ich auch für mich etwas mitnehme.“

Auf die Idee für den Gottesdienst kamen die Karnevalisten aus Oberweis. Vor neun Jahren haben sie eine „Kölsche Nacht“ ins Leben gerufen. Sie wollen das Brauchtum erhalten und kamen auf die Idee mit dem Karnevalsgottesdienst. „Das war wirklich etwas Besonderes, die Kirche war mit 200 Besuchern voll, der Chor „Tonart“ hat zwei, drei karnevalistische Lieder gesungen, beispielsweise das Halleluja von Brings. Die Kinderprinzessin von Bitburg fungierte als Messdiener und viele kamen verkleidet.“

Aus kirchlicher Sicht ist der Gottesdienst ebenfalls eine Bereicherung. Pastor Fochs sagt: „Die liturgisch gesetzten Regeln für die Heilige Messe halte ich ein. Vom Ablauf her, ist es eine Messe wie jede andere. Allerdings ist die Gestaltung dem Anliegen angepasst.“ Weiter führt er aus: „Die Musik ist karnevalistischer gestaltet, wir beleuchten den Kirchenraum mit Lichteffekten so bunt, wie der Karneval selbst, und die gute Stimmung der Menschen in diesen Tagen, ist. Es wird auch mal mehr gelacht, geklatscht und geschunkelt.“ Der Seelsorger, der kein großer Karnevalist ist, findet zudem, dass die Kirche für alle Anliegen der Menschen offen sein müsse. Und da Karneval für viele Menschen wichtig sei, solle die Kirche auch dabei sein.

Er sieht zwischen der Kirche und dem Karneval Gemeinsamkeiten, denn Freude haben und Humor zeigen, „das sind auch christliche Elemente und beides hat mit Menschen zu tun“, betont er.

Die Karnevalsmessen, die er bisher erlebt hat, kamen immer sehr gut an. „Respektvoller Umgang mit der Liturgie und gute, frohe Stimmung widersprechen sich nicht“, sagt er.

Er macht diese Gestaltung, weil er möchte, dass die Menschen die Kirche als einen Ort wahrnehmen, an dem man sich wohlfühlen, eine gute Gemeinschaft erleben, und spüren kann, dass Gott immer für sie da ist. „Gott hat in jeder Situation unseres Lebens seinen Platz. Wenn das der Kirche gelingt, wird sie auch positiver wahrgenommen – über die Gottesdienste hinaus“, so der Geistliche.

Neben der Musik, dem Licht und den Verkleidungen denken die Karnevalisten auch an die Menschen, die mit diesem Brauchtum weniger zu tun haben. Daniel Neises, von den Oberweiser Karnevalisten berichtet: „In den Fürbitten des vergangenen Jahres haben wir um Verständnis für unser Treiben gebeten.“

Nach der Messe, die am 22. Februar um 19 Uhr beginnt, geht es im extra für diesen Abend aufgebauten Festzelt weiter.

Dort tanzen die Garden, und die Dompiraten sorgen für Partystimmung.

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