kcal oder kJ: Was hinter den Nährwertangaben steckt

München (dpa/tmn) · Seit Dezember 2016 sind Nährwertangaben auf Lebensmitteln Pflicht. Sie können allerdings ganz schön verwirrend sein. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kilokalorien und Kilojoule? Und ist Fett gleich Fett?

 Die Nährwertkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ist Pflicht. Für Verbraucher kann sie verwirrend sein. Foto: Andrea Warnecke

Die Nährwertkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ist Pflicht. Für Verbraucher kann sie verwirrend sein. Foto: Andrea Warnecke

Seit dem 16. Dezember 2016 müssen Hersteller Angaben zu den Nährwerten von Lebensmitteln auf Verpackungen machen. Unter anderem müssen der Energiegehalt sowie die Mengen an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten und Zucker bezogen auf 100 Gramm oder Milliliter auf dem Etikett stehen. Die Verbraucherzentrale Bayern gibt einige Tipps, um die Angaben besser zu verstehen:

Kilojoule oder Kilokalorie: Der Energiegehalt von Lebensmitteln wird in zwei Einheiten angegeben: Kilojoule (kJ) und Kilokalorie (kcal). Die Kalorie ist eigentlich eine veraltete Einheit und wurde in der Wissenschaft von der Einheit Joule abgelöst, sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Im Alltag verwenden die meisten aber nach wie vor die Kalorie, den Unterschied zu Kilojoule kennen die wenigsten. Eine Kilokalorie entspricht etwa 4,2 Kilojoule. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Energiezufuhr von 2300 kcal für Männer und 1800 kcal für Frauen.

Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren: Hersteller müssen nicht nur angeben, wie viel Fett ein Produkt enthält, sondern auch die Menge an gesättigten Fettsäuren. „Je weniger gesättigte Fettsäuren, desto besser“, so Krehl. In Übermaßen genossen, können sie das Herz-Kreislauf-System belasten. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Fetten, also zum Beispiel in Wurstwaren.

Die guten, lebensnotwendigen Fettsäuren sind die ungesättigten Fettsäuren. Diese kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie deshalb aus der Nahrung aufnehmen. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in pflanzlichen Ölen wie Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl.

Die DGE empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 60 bis 80 Gramm Fett zu sich zu nehmen. Der Anteil an gesättigten Fettsäuren sollte dabei 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr nicht überschreiten. Bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2000 kcal entspricht das etwa 20 Gramm.

Kohlenhydrate und Zucker: Kohlenhydrate spielen laut DGE neben Fett die wichtigste Rolle für die Deckung des Energiebedarfs. Die DGE empfiehlt Erwachsenen, mindestens 50 Prozent ihrer täglichen Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Ideal sind dafür stärkehaltige und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Brot, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Diese versorgen den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen, halten lange satt und sorgen für einen konstanten Blutzuckerspiegel. „Das bringt Energie und Leistung“, sagt Krehl.

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