Kein allgemeingültiges Siegel für faire Produktion

Berlin (dpa/tmn) · Für manche Verbraucher ist es der entscheidende Kaufanreiz: Produkte müssen unter fairen Lebens- und Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein. Die Artikel sind an verschiedenen Siegeln zu erkennen. Hier eine Übersicht.

Wer Lebensmittel aus fairer Arbeit kaufen möchte, muss ganz genau hinschauen. „Das eine Fairtrade-Siegel gibt es nicht“, sagt Alexandra Borchard-Becker von der Verbraucher Initiative in Berlin.

Das wohl bekannteste Logo ist das klassische Fairtrade-Siegel - es erinnert an ein grün-blaues Yin-und-Yang-Symbol auf schwarzem Hintergrund. Verliehen wird es nach den Kriterien der Organisation Fairtrade International. „Dabei geht es immer um soziale Aspekte und um die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen“, sagt Borchard-Becker. Wichtig ist beispielsweise das Verbot von illegaler Kinderarbeit, dass die Preise für die Erzeuger über dem Weltmarktpreis liegen und dass kleine Bauern vor Ort unterstützt werden.

Ein weiteres allgemeines Siegel gibt es im Biobereich: Es heißt Ecocert Fair Trade. „Und viele Unternehmen haben ihr eigenes Siegel für faire Produkte“, erklärt die Expertin. Das sind Eigenmarken wie Fairglobe von Lidl, One World von Aldi oder Hand in Hand von Rapunzel. Käufer könnten sich darauf verlassen, dass die Anforderungen dann auch erfüllt sind - die Produkte würden von unabhängigen Experten geprüft.

„Verbraucher können auch direkt bei Fairtrade-Handelsunternehmen kaufen“, sagt Borchard-Becker. Diese handeln mit geprüften Produkten - und stellen sie teils auch selbst her. So gibt es beispielsweise die Händler Gepa, El Puente und DWP. Wichtig ist: Bio-Siegel stehen nicht automatisch auch für einen fairen Handel. Es gibt zwar Schnittmengen, im Zweifel heißt es aber immer: genau hinschauen.

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