Kein Ermittlungsverfahren wegen Testfahrer-Unfalls

Die Ursache für den tödlichen Verkehrsunfall mit einem 1,5 Millionen Euro teuren Prototypen bleibt ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft wird kein Ermittlungsverfahren einleiten.

Nürburgring/Kelberg. Spektakulärer Unfall auf der L 94 bei Boos (Verbandsgemeinde Vordereifel), an der Grenze zwischen den Kreisen Mayen-Koblenz und Vulkaneifel: Am 24. Juni kommt es in der Nähe des Nürburgrings zum Frontalzusammenstoß zweier Testfahrzeuge von BMW und Lexus. Im 1,5 Millionen Euro teuren Wagen der Japaner stirbt der 67-jährige Chef-Testingenieur Hiromu Naruse.

Im BMW wird der Ingenieur einer Reifenfirma lebensgefährlich und ein Testfahrer von BMW schwer verletzt. Trotz Ermittlungen von Polizei und Gutachtern wird die Ursache des Unfalls ungeklärt bleiben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz wird kein Ermittlungsverfahren einleiten, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Hund. "Nach dem Ergebnis unserer Überprüfung ist ein Fahrfehler des tödlich verletzten Testfahrers die wahrscheinlichste Ursache für den Unfall. Es gibt jedoch keinerlei Anhaltspunkte für einen technischen Mangel oder ein Verschulden Dritter - insbesondere der übrigen Unfallbeteiligten."

Das Gerücht, dass der 67-Jährige auf der linken Fahrspur unterwegs war, wie in Japan üblich, hält Hund für wenig wahrscheinlich. "Diese Erklärung erscheint auf den ersten Blick naheliegend. Allerdings war der Getötete ein extrem erfahrener Testfahrer, der den Nürburgring und dessen Umgebung sehr intensiv gekannt hat. Vielleicht war er durch eines der vielen Messgeräte in dem Spezialfahrzeug für einen Sekundenbruchteil abgelenkt. Letztlich wissen wir es nicht."

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