Keine EM-Medaillen für Turmspringerinnen

London (dpa) · Nach dem Vorkampf schien vom Turm eine Medaille möglich. Im EM-Finale klappte aber für Maria Kurjo und Christina Wassen nicht alles nach Wunsch. Wassersprung-Nachwuchshoffnung Wassen überzeugte trotzdem.

Die deutschen Wasserspringerinnen haben bei den Schwimm-Europameisterschaften in London ihre Medaillenchance im Turm-Einzel vertan. Die 17 Jahre alte Berlinerin Christina Wassen belegte am Freitag immerhin einen guten sechsten Platz, ihre routinierte Teamkollegin Maria Kurjo wurde Achte.

„Bronze war für eine der beiden Mädels drin. Der Jahreshöhepunkt ist aber Olympia“, sagte Bundestrainer Lutz Buschkow.

„Zufrieden bin ich nicht, es ist ein bisschen ärgerlich“, kommentierte Kurjo, bereits dreimalige Bronze-Gewinnerin im Einzel von der Zehn-Meter-Plattform. Im Aquatics Centre siegte Titelverteidigerin Julija Prokoptschuk aus der Ukraine vor der Britin Tonia Couch und deren Teamkollegin Georgia Ward. Kurjo hatte am Dienstag mit ihrer Berliner Teamkollegin My Phan überraschend das Synchronspringen vom Turm gewonnen.

Nach dem ersten Sprung führte Wassen sogar, doch dann überdrehte sie ihren zweieinhalbfachen Salto rückwärts - von Platz elf arbeite sich die Berlinerin noch vor. „Den Sprung habe ich erst neu gelernt. Insgesamt bin ich zufrieden“, sagte das hoffnungsvolle Talent. „Sehr schöne Leistung von dem Mädel mit einer komplett neuen Sprungserie. Da wächst eine gute Turmspringerin heran“, sagte Buschkow.

Kurjo hatte am Dienstag gemeinsam mit ihrer Berliner Teamkollegin My Phan überraschend das Synchronspringen vom Turm gewonnen. „Das ist schon ein schönes Erlebnis gewesen, gerade nach dem verkorksten Team-Event“, sagte die 27-Jährige. Im Team hatte sie bei ihrem ersten EM-Titel vor allem von den Patzern der Konkurrenz profitiert. „Es ist so eine Alles-ist-möglich-EM. Da passieren Sachen, mit denen vorher keiner rechnet“, erklärte Kurjo.

Das Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett am späten Freitagabend fand ohne deutsche Beteiligung statt. Die Weltcupsieger Patrick Hausding/Stephan Feck wären Medaillenkandidaten gewesen, allerdings muss Feck die EM wegen Schulterproblemen auslassen.

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