Umfrage Für Kinderhospiz, Caritas und Co.: Wohin richten Menschen in Trier ihre Weihnachtsspenden?

Trier · In der Weihnachtszeit denken viele daran, anderen Menschen zu helfen. Wir haben uns in der Trierer Innenstadt umgehört, ob die Passanten dieses Jahr spenden und wenn ja, wofür.

Finanzielle Spenden können die Situation sozial benachteiligter Menschen vielerorts verbessern.

Finanzielle Spenden können die Situation sozial benachteiligter Menschen vielerorts verbessern.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Trierische Volksfreund hat vor den Weihnachtstagen eine Benefizaktion für das Nestwärme-Kinderhospiz auf dem Petrisberg gestartet. Wer für die Ausstattung dieser Einrichtung für Kinder mit pflegebedürftigen und lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familien spenden will, kann das Konto DE24 5856 0103 0000 8686 86 (Kinderhospiz Nestwärme) bei der Volksbank Trier nutzen. Aber wie halten es die Menschen in Trier im Advent generell beim Thema Spenden? Wir haben Passanten befragt.

Kinderhospiz, Umsonstladen und Johanniter-Unfallhilfe

Renate Buteweg aus Trier-Feyen hat bereits für das Kinderhospiz Nestwärme gespendet. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder dort gut verpflegt werden, und dass etwas für sie getan wird“, sagt die 66-Jährige. Sie kann sich gut in die Lage der Betroffenen hineinversetzen: Sie habe selbst schon die Situation mit einem krebskranken Kind erlebt.

Ein Kinderhospiz ist nicht vergleichbar mit einem Hospiz für Erwachsene. Es ist nicht in erster Linie ein Sterbeort, sondern eine Raststätte für Familien mit sehr schwer erkrankten Kindern, die von den Belastungen des Alltags müde sind.

Peter Audesirk aus Heiligkreuz spendet regelmäßig Kleidung an den Umsonstladen in Trier. Seine Frau sortiere zu Hause Kleidung, die den Kindern zu klein geworden ist. Passend zu der kalten Jahreszeit, hat er bei der aktuellsten Spende, Winterkleidung abgegeben. „Die Kleidung wird mit Sicherheit im Umsonstladen besser gebraucht als bei uns zu Hause“, sagt Audesirk. Das Konzept des Umsonstladens: Wer etwas hat, was er nicht mehr braucht, gibt es im Laden ab. Und wer etwas braucht, was er nicht hat, nimmt es mit.

Petra (den Nachnamen will sie nicht veröffentlicht sehen) aus Trier spendet immer an die Johanniter-Unfall-Hilfe in Trier und auch an den Deutschen Kinderschutzbund. Die 65-Jährige ist „seit ungefähr 30 Jahren“ regelmäßige Spenderin. Die Johanniter, bei denen Petra auch Mitglied ist, informieren: „Vom Kind bis zum alten Menschen: Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter kümmern sich in vielen Diensten und Projekten mit Herz um alle, die uns brauchen.“ Der Kinderschutzbund setzt sich für die Rechte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland ein.

Viele Menschen spenden an mehrere Organisationen

Manfred Mönch aus der Nähe von Cochem spendet schon seit mehreren Jahren an verschiedene Hilfsorganisationen. „Das Geld wird gleichmäßig und gerecht aufgeteilt“, sagt der 79-Jährige. Bevor es zu Spende kommt, informiert er sich ausführlich. Schließlich solle das Geld auch bei den Betroffenen ankommen. Mönch spendet unter anderem an die Schwestern Maria. Der Förderkreis will ausländischen Kindern aus armen Verhältnissen eine Chance auf gute Bildung ermöglichen.

Dorothe Göcke aus Trier spendet an die Medard-Schule in Trier. Außerdem unterstützte die 60-Jährige ein Mädchen, dessen Mutter gestorben ist. Regelmäßig leistet sie ihr finanzielle Hilfe. Darüber hinaus spendet sie an Ärzte ohne Grenzen und Amnesty International. Zudem bringt sie häufiger im Jahr Kleidung von Freundinnen zu Aufnahmeeinrichtungen in Hermeskeil und Trier. „Meine Freundinnen rufen mich an, sobald sie Kleidung zum Spenden haben. Ich hole sie dann ab.“

Michael J. aus Trier spendet „normalerweise“ auch und hat es dieses Jahr noch vor. Der 42-Jährige spendet ebenfalls an Ärzte ohne Grenzen und an die Deutsche Aidshilfe. Er hat auch schon bei besonderen Spendenaktionen teilgenommen. Beispielsweise gab es im Kaufhof die Möglichkeit, Spielzeug für arme Kinder zu kaufen, das schließlich unter dem Weihnachtsbaum abgelegt wurde. Von dort aus wurden die Spielsachen an die Betroffenen verteilt.

Carole Tommes aus Junglinster spendet häufiger im Jahr an die Fondation Cancer. „Die Krebsstiftung ist eine gemeinnützige, unabhängige und neutrale Institution“, wie auf der Internetseite nachzulesen ist. Die Aufgaben: Krebserkrankungen durch Prävention verhindern, Patienten helfen und die Forschung unterstützen.

Rita Menden-Scheyda aus Tholey spendet an Radio Salü. Dieses organisiert eine Spendenaktion namens Sternenregen: „Helfen Sie saarländischen Kindern in Not!“ Die 56-Jährige hat bei dem Projekt die Gewissheit, dass die Spenden auch tatsächlich bei den Betroffenen ankommen. Sie findet regionale Spenden sehr sinnvoll, weil sie mitbekomme, dass auch in ihrer Nähe immer mehr Menschen von Armut betroffen sind.