Konstantin der Große gibt Anlass zu großen Hoffungen – 250 000 Ausstellungsbesucher erwartet

TRIER. Der Countdown läuft: Heute in genau einem Jahr beginnt in den drei großen Trierer Museen die Landesausstellung „Konstantin der Große“ (2. Juni bis 4. November 2007). Experten erwarten rund 250 000 Besucher und nachhaltige positive Auswirkungen für die Kultur- und Museumsstadt Trier.

Ein kaiserliches Comeback: Wo Konstantin 306 seine Herrschaft antrat, dorthin kehrt er 1701 Jahre später als Hoffnungsträger zurück. "Trier, die Region und das Land werden nachhaltig von der Konstantin-Ausstellung profitieren", ist sich Eckart Köhne (39), der Chef der Ausstellungs-GmbH, sicher. Was bei Gründung der Gesellschaft Anfang 2004 noch als Unterfangen hart am Rande der Unrealisierbarkeit erschien, hat ein Jahr vor dem offiziellen Start deutliche Konturen angenommen. An drei Standorten wird die Konstantin-Schau voraussichtlich rund 1200 Exponate vereinigen. Sie kommen aus dem British Museum (London), dem Louvre (Paris), dem Kremlmuseum (Moskau), den Kapitolinischen Museen (Rom) und mehr als 150 weiteren international renommierten Häusern. Das, was an Geschmeide, Waffen. Statuen, Marmorköpfen, Prunkhelmen, Ehrenzeichen, (Wand-) Teppichen und anderen Kunstgegenständen aus anderthalb Jahrtausenden zu sehen sein wird, ist, so verspricht Köhne, "in dieser Konstellation einzigartig". So wie Konstantin selbst. Geboren um 275 in Naissus (Nis im heutigen Serbien-Montenegro) beerbt er 306 seinen in Britannien gefallen Vater, den in Trier residierenden Kaiser Constantius Chlorus, - der Beginn einer Regentschaft, die die Welt verändert. Konstantin trägt die heidnische Antike zu Grabe und legt als erster christlicher Herrscher den Grundstein für das heutige Europa. Auf dem Weg vom "Westkaiser" zur Alleinherrschaft über das riesige Römische Imperium (ab 324) räumt Konstantin Widersacher, Mitregenten und selbst Familienmitglieder aus dem Weg. 330 bezieht er seine neue Kaiserresidenz Konstantinopel (heute Istanbul), und erst auf dem Sterbebett lässt er sich 337 taufen. Der komplexen Materie wollen die Ausstellungs-Macher in einer dreigeteilten Schau gerecht werden, deren einzelnen Elemente "auch unabhängig voneinander funktionieren" (Köhne). Das Rheinische Landesmuseum als zentraler Ausstellungsort bietet auf 2000 Quadratmetern Fläche einen umfassenden Einblick in die Welt der Spätantike. Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum widmet sich dem Thema "Der Kaiser und die Christen" (500 Quadratmeter), und das Städtische Museum zeigt auf 500 Quadratmetern in seinem neuen Anbau "Tradition und Mythos". 12 Euro (ermäßigt 10) wird das Kombiticket zum Besuch aller drei Museen kosten; drei Einzeltickets kosten insgesamt 20 Euro (ermäßigt 14); außerdem gibt es Familien- und Gruppenermäßigung. "Sehr faire Preise!", findet Köhne. Obwohl der Besuch aller drei Standorte an einem Tag zu schaffen sei, geht Köhne davon aus, dass ein großer Teil der erwarteten rund 250 000 Besucher auch länger bleibt: "Interessierte werden sich das nicht nehmen lassen. Zu Konstantin gehört auch das Umland mit dem überregionalen Begleitprojekt, Straße der Römer." Heute in einem Jahr startet die Konstantin-Schau. Triers Wirtschafts- und Tourismus-Dezernentin Christiane Horsch frohlockt schon heute: "Das wird ein echter Knüller vergleichbar mit der 2000-Jahr-Feier."

Mehr Infos und Newsletter: www.konstantin-ausstellung.de

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