KREISLIGA B II: Schneeballschlacht mit Reiffers

PRONSFELD. Bei der SG Pronsfeld/Lünebach ist neuer Wind eingekehrt. Beim Tabellenzwölften wird ab sofort Heribert Reiffers als Trainer auf der Kommandobrücke stehen – ein alter Bekannter.

Heribert Reiffers ist zurück an der Seitenlinie der SG Pronsfeld/Lünebach. Seit der Winterpause hat der 45-Jährige wieder das Traineramt von Werner Ludgen übernommen. "Es hat einfach vorher nicht gepasst, deshalb haben wir uns zusammen gesetzt und nach einer Lösung gesucht", sagt Reiffers, der schon in den 80er-Jahren die erste Mannschaft des Vereins betreut hat und seitdem vor allem für die Jugend der JSG Pronsfeld tätig war. "Die Arbeit mit den Jungen ist mir richtig ans Herz gewachsen", sagt Reiffers, der derzeit zweigleisig fährt und sich neben der Seniorenmannschaft auch um die A-Jugend kümmert. "Es gibt bei uns kaum noch einen Spieler, den ich nicht schon in der Jugend trainiert habe. Wir kennen uns also in- und auswendig. So langsam erben wir die Früchte aus der jahrelangen, hervorragenden Jugendarbeit." Die derzeitige Pronsfelder Mannschaft zeichnet sich durch eine gute Mischung aus Jung und Alt aus. Mit Libero Christian Peters, den Defensiv-Männern Arno Meyer und Udo Thommes sowie Stefan Jakobi stehen einige Führungsspieler auf dem Platz, "um die wir in den kommenden Jahren eine schlagkräftige Truppe aufbauen wollen." Auch die Offensive der Mannschaft ist sehr stark besetzt, Carsten Klein etwa war schon des öfteren von höherklassigen Vereinen umworben, und auch Andreas Jacquin bringt sehr viel fußballerisches Talent mit. Reiffers selbst sieht seinen Trainerstil als "kumpelhaft, aber mit dem nötigen Ernst." Zudem gilt der Vertriebsmitarbeiter bei der Milch-Union in Pronsfeld als Motivator. "Meine Aufgabe wird es sein, aus den vielen guten Einzelspielern, die wir haben, eine richtige Mannschaft zu formen. Die Spieler brauchen wieder das nötige Selbstvertrauen, das in der Hinrunde einfach gefehlt hat. Ein Sieg im ersten Saisonspiel wäre da als Initialzündung sehr wichtig. Wir könnten damit rechtzeitig den Schneeball ins Rollen bringen." Am Sonntag spielen die Pronsfelder bei der SG Geichlingen. Nach dem 4:4 im ersten Heimspiel gegen Bettingen kann die Mannschaft jetzt auch auf fremdem Rasen zeigen, was in ihr steckt. "Da können wir den Leuten zeigen, dass wir es können. In der Mannschaft steckt meiner Meinung nach sehr viel mehr Potenzial, als es der derzeitige Tabellenplatz aussagt. Mein Ziel ist es, dieses Potenzial zu nutzen und wieder ins gesicherte Mittelfeld vorzustoßen." Doch was genau soll sich unter Reiffers in der Rest-Saison ändern? "Wir werden uns nicht mehr nach dem Gegner richten, sondern versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Dann habe ich keine Bedenken, dass wir absteigen, wenn auch das oberste Ziel in dieser Spielzeit der Klassenerhalt ist." Und danach? Reiffers: "Es ist seit Jahren ein Traum von uns, endlich auch einmal in der Kreisliga A angreifen zu können. Ich denke auch, dass wir es schaffen können, schon in der kommenden Saison den Blick nach oben zu richten. Denn wie gesagt, das Potenzial dazu ist auf alle Fälle vorhanden. Doch erst einmal backen wir kleine Brötchen und versuchen, noch 18 Punkte aus den nächsten Spielen einzufahren." Wer dann allerdings an der Seitenlinie steht, steht noch in den Sternen: "Ich habe bisher eine Zusage für die neun letzten Spiele dieser Saison gemacht. Darauf sind jetzt alle Augen gerichtet. Was danach kommt, wird man sehen." Coach Heribert Reiffers jedenfalls blickt optimistisch in die Pronsfelder Zukunft: "Ist der Schneeball einmal ins Rollen geraten, dann wird er immer größer werden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort