Kreistag: Heide von Schütz wieder Grünen-Spitzenkandidatin

Mertesdorf · Problemlos verlief die Kandidatenaufstellung der Kreis-Grünen für die Kommunalwahl am 7. Juni. Mit Heide von Schütz und Paul Port sind die ersten Listenplätze mit aktuellen Mandatsträgern besetzt.

Mit der Doppelspitze Heide von Schütz und Paul Port, die auch schon im aktuellen Kreistag Trier-Saarburg grüne Politik vertritt, ziehen die Bündnisgrünen in die Kreistagswahl am 7. Juni. Die Wahl der Kandidaten am Freitagabend in der Karlsmühle in Mertesdorf ging unter der Versammlungsleitung des Grünen-Urgesteins Horst Steffny problemlos über die Bühne; im Höchstfall gab es bei den Wahlen zwei Gegenstimmen.

Bei der letzten Kommunalwahl vor fünf Jahren reichten 7,5 Prozent der Stimmen für den Einzug von drei Grünen in den Kreistag, das war ein Mandat mehr als in der Legislaturperiode davor. Man habe einiges erreicht und das grüne Profil geschärft, resümierte Heide von Schütz, aber als Opposition „nicht alles verhindert, was Schaden anrichten kann“. Beispielhaft nannte die 66-Jährige den Kampf gegen den Moselaufstieg, die Meulenwaldautobahn, die „Zerschlagung“ des Kreiswasserwerks und die Erhöhung der Fahrpreise im Öffentlichen Personennahverkehr. Insbesondere bei den Themen Klimaschutz und regenerative Energien habe das Kreistags-Trio viele Denkanstöße geben können; Erfolge habe man bei der Forderung nach einer Energieagentur und Photovoltaik-Anlagen für kreiseigene Gebäude erzielt.

Nicht mehr dabei in der neuen Riege der Kreistags-Bewerber ist Petra Claudia Hogh, zurzeit neben von Schütz und Port im Kreistag vertreten. Durch Umzug außerhalb des Kreises Trier-Saarburg darf sie nicht mehr kandidieren. Auf Platz drei gerückt ist diesmal Sabina Quijano aus Kanzem, die dem Verbandsgemeinderat Konz angehört. Marianne Rummel (Platz 4) ist Spitzenkandidatin der Grünen in der Verbandsgemeinde Ruwer.

Die Grünen-Liste für die Wahl zum Kreistag umfasst 50 Positionen, wobei sie auf Beschluss der Versammlung mit Mehrfachbenennungen aufgefüllt wurde. Die Plätze ein bis sechs sind dreifach benannt; die Plätze sieben bis neun zweifach; danach gibt es Einfach-Nennungen.

Die ersten Platzierungen: 1. Heide von Schütz (Langsur), 2. Paul Port (Reinsfeld), 3. Sabina Quijano (Kanzem), 4. Marianne Rummel (Mertesdorf), 5. Stephanie Nabinger (Merzkirchen), 6. Klaus Ritter (Ralingen), 7. Mechthild Michels (Gutweiler), 8. Rainer Giske (Mertesdorf).


Meinung

Erfolge dank Pragmatismus
Von Albert Follmann

Politik machen, das bedeutet dicke Bretter bohren. Das haben mittlerweile auch grüne Mandatsträger verinnerlicht, die in kommunalen Parlamenten vertreten sind. Sie sind nicht mehr so fundamentalistisch wie zu Zeiten, als die Umweltpartei noch krampfhaft versucht hat, durch „große“ Themen die Welt zu verbessern. Unzählige Anträge wurden etwa im Kreistag Trier-Saarburg gegen das französische Kernkraftwerk Cattenom eingebracht, auch die Rodung des Regenwaldes und der Bau von Autobahnen standen regelmäßig in der Schusslinie und wurden als Debatten-Themen in den Gremien eingebracht. Den Titel Umwelt- und Friedenspartei geben sich die Grünen immer noch, doch sie sind in ihrer kommunalpolitischen Arbeit viel pragmatischer, sachbezogener geworden. Dadurch haben sie ihre Akzeptanz bei den großen Parteien steigern und teilweise Mehrheiten für ihre Sache gewinnen können.

a.follmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort