Kurzpass zwischen Stützpunkt und Vereinen

DAUN. (HG) Im August vergangenen Jahres wurde Daun im Rahmen des DFB-Talentförderungsprogramms offizieller Stützpunkt. Zum Informationsaustausch hatten DFB-Stützpunktkoordinator Gerd Schenkelberg und die drei Stützpunkttrainer zum ersten Mal die Vereinstrainer eingeladen.

 Blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: Thomas Kirschner, Jörg Stölben, Gerd Schenkelberg und Fred Stolz (von links).Foto: Helmut Gassen

Blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: Thomas Kirschner, Jörg Stölben, Gerd Schenkelberg und Fred Stolz (von links).Foto: Helmut Gassen

Montagabend, 19 Uhr am Wehrbüschstadion: Zur Verwunderung aller nicht auf dem neuen Rasenplatz, sondern auf dem Hartplatz üben talentierte Jungs mit den drei Stützpunkttrainern Jörg Stölben, Fred Stolz und Thomas Kirschner das richtige Dribbeln und den optimalen Angriff. 20 Uhr: Das Training ist vorbei, jetzt steht für den angereisten DFB-Stützpunktkoordinator für das Rheinland, Gerd Schenkelberg, und die Stützpunkttrainer das Treffen mit den Vereinstrainern auf dem Programm. Miteinander zu sprechen, Vorschläge für Verbesserungen zu machen und Fragen zu erörtern ist Ziel des Treffens. Den Weg ins Vereinshaus des TuS 05 Daun haben zur Enttäuschung aller nur zehn Vereinstrainer gefunden. Gerd Schenkelberg weist auf Probleme in Daun hin, etwa die anfängliche Nichtbenutzung der Halle im Winter. "Das Förderkonzept lebt von der Kommunikation zwischen den Stützpunkttrainern und den Vereinstrainern. Wir müssen im Gespräch bleiben und den kurzen Weg zueinander finden", nannte Fred Stolz als wichtigsten Aspekt des Konzeptes. Dem stimmte DFB-Stützpunktkoordinator Schenkelberg angesichts der schlechten Resonanz auf die Einladung zu. "Wir wünschen uns, dass die Kommunikation zwischen den Stützpunkttrainern und Vereinstrainern rege in Anspruch genommen wird, denn nur so kann das Talentförderkonzept funktionieren." Schenkelberg mahnte, dass die Vereine nicht nur den Erfolg sehen dürften. Er wisse zwar, dass die Trainer oft Angst haben, durch die Förderung ihrer Talente ihr Zugpferd zu verlieren. "Das Talent muss aber in den Vordergrund gestellt werden. Es geht darum, für den Jugendlichen den besten Weg zu finden, so dass er später die Chance hat, sich im Spitzenbereich wieder zu finden", skizzierte Koordinator Schenkelberg seine Vorstellungen. Trainer sensibilisieren und qualifizieren

Die Vereinstrainer zu sensibilisieren und zu qualifizieren für das Konzept sei eine große Aufgabe. "Wir wollen die Trainer in Betreuungsschulen besser ausbilden, damit die Qualität besser wird. Das können wir aber auch hier am Stützpunkt machen, wenn sich genügend Teilnehmer melden und es gewünscht wird", ging Schenkelberg auf die anwesenden Trainer zu. Die in diesem Jahr neu aufgestellte Kreisfußballschule, die ein Auffangbecken unterhalb der Talentförderung sein soll, beschäftigt die Vereinstrainer. Ansonsten kamen nur wenige Fragen von den Anwesenden, etwa nach neuen Trainingsmethoden. Eine Beschwerde von Robert Schmitz (TuS Ahbach), erhitzte jedoch die Gemüter. Danach habe ein Stützpunkttrainer einem Jugendlichen nahe gelegt, zu einem höherklassigen Verein zu gehen, da er sonst nicht mehr zu den Sichtungstrainings eingeladen würde. Gerd Schenkelberg, der diese Problematik kennt und deshalb die Stützpunkttrainer darauf hingewiesen hat, keine Abwerbung zu betreiben, ist entsetzt über den neuen Fall: "Wir werden dem entgegenwirken, das darf nicht mehr passieren".

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