LEISTUNGSTEST

BITBURG. (dab) Mit einem Leistungstest wurden die Kicker der DFB-Stützpunkte auf ihre fußballerischen Fähigkeiten getestet. Die Erkenntnis: Es gibt einiges zu tun. Gerd Schenkelberg, DFB-Stützpunktkoordinator im Fußballverband, war in Bitburg zu Gast: In der Halle der Sportschule Bitburg beobachtete er die Kicker des DFB-Stützpunkts Bitburg bei einem Leistungstest, organisiert von der Sporthochschule Köln und der Uni Bochum.

 Dribbeln unter Aufsicht: Yannik Müller in Aktion.Foto: David Bittner

Dribbeln unter Aufsicht: Yannik Müller in Aktion.Foto: David Bittner

Torschuss, Dribbling, Sprintfähigkeit, Ballkontrolle und Gewandtheit wurden überprüft. Was Schenkelberg beobachtete, mochte er kaum glauben: Beim Torschuss landete die Hälfte der Bälle neben dem Kasten, beim Dribbling versprang ein Ball nach dem anderen, und beim Sprint schien der ein oder andere Kicker Haftcreme unter den Schuhen zu haben. "Es ist erschreckend zu sehen, wie erheblich die Defizite bei den jungen Spielern sind", meinte Schenkelberg - und gab zu bedenken: "Das hier sind immerhin die besten Nachwuchs-Fußballer aus der Region." Dabei scheint es jedoch keinesfalls so, dass der Bitburger DFB-Stützpunkt eine negative Ausnahme darstellt. Die fußballerische Qualität ist bezeichnend auch für die anderen 390 Stützpunkte im gesamten Bundesgebiet, an denen mehr als 22 000 Nachwuchsspieler trainieren. Einen Grund für die fußballerischen Mängel sieht Schenkelberg jedoch nicht bei den Stützpunkten, sondern bei den Vereinen: "Die Qualität des Jugendtrainings muss besser werden. Trainer ab der E-Jugend sollten eine Ausbildung haben. Oft werden Eltern zu Trainern, die keine entsprechenden Kenntnisse besitzen." Ähnlich sieht auch Heinz Ewen, DFB-Stützpunkttrainer in Bitburg, das Problem: "Wir kennen natürlich auch die Nöte der Vereine, die froh sind, überhaupt einen Betreuer für ihre Jugendmannschaft zu finden. Umfang und Qualität des Trainings sollten aber verbessert werden." Dass mit einmaligem Training pro Woche keine Perfektion erreicht werden kann, sei klar. Mit diesem Leistungstest habe man nun die Möglichkeit zu zeigen, dass Mängel da sind. "Die Vereinstrainer hätten eigentlich bei dem Test dabei sein müssen, um sich von diesen Defiziten zu überzeugen. An ihnen liegt es nämlich jetzt, diese zu beseitigen", sagte Schenkelberg. Ob und wie das gelingt, wird sich in etwa einem halben Jahr zeigen: Dann wird der Leistungstest in Bitburg und an allen anderen DFB-Stützpunkten wiederholt.

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