Leseratte Lucky besucht schottische Galloways in Wittlich

Wittlich-Lüxem · Bei einem Spaziergang auf dem Wenigerberg bei Wittlich-Lüxem hat sich die Leseratte Lucky ganz schön gewundert. Da standen doch tatsächlich Rinder auf der Wiese. Und das bei der Kälte? Lucky fand heraus, dass sie Gertrud Elsen gehören, und besuchte sie.

Wittlich-Lüxem. Gertrud Elsen, die mal Biologielehrerin war, kennt sich richtig gut mit Tieren aus. Sie hat auch viele Ziegen. Darunter die einzige Wildziegenzucht in ganz Deutschland. Und aus dem weichen Fell ihrer Kaschmir-Ziegen spinnt sie selber Wolle und strickt daraus warme Socken.
Bei Eiseskälte im Freien


Ob die für ihre Rinder sind, die bei der Eiseskälte im Freien stehen, fragt Lucky sie. Natürlich nicht, meint Gertrud Elsen. Den Tieren reiche ihr warmes, dickes und gewelltes Fell, um nicht zu frieren. Das unterscheidet sie von unseren heimischen Hausrindern, die nun im Stall stehen müssen.
Was Lucky sonst noch auffällt: Sie haben gar keine Hörner wie die Kühe, die Lucky kennt. Das kommt daher, dass Frau Elsens Rinder so genannte Galloways sind. Das ist eine besonders robuste Rasse. Sie können das ganze Jahr über draußen stehen. Vielleicht kommt das daher, dass sie aus Schottland stammen. Dort, im Norden, mussten sie sich dem eher unfreundlichen Wetter anpassen. 1985, also vor 27 Jahren, hat Gertrud Elsen ihre ersten Galloways aus Schottland nach Wittlich geholt.
Die Galloways müssen wirklich widerstandsfähig sein, denkt Lucky, als er erfährt, dass es die Rasse schon seit 2000 Jahren gibt. Schon die alten Römer schwärmten von ihrem wohlschmeckenden Fleisch. Und Frau Elsen tut das heute auch. "Es ist Delikatessfleisch", sagt sie. "Es ist zart, saftig und schmeckt nach Kräutern." Kein Wunder, die Tiere essen ja nichts anderes als das, was auf der Wiese wächst. Sie kriegen kein zusätzliches Kraftfutter. "Sie sind fast nie krank", sagt Frau Elsen und das führt sie auch auf die gesunde Ernährung zurück.
Ihr Fleisch ist wiederum gut für den Menschen, der es isst. Denn es enthält viel wertvolle, ungesättigte Fettsäuren und wenig Cholesterin im Gegensatz zu anderen Fleischsorten. Cholesterin ist ein wichtiges Molekül in unserem Körper, das aber unsere Blutgefäße verstopfen kann, wenn wir zu viel davon haben. Außer dem leckeren Fleisch schätzt Gertrud Elsen an ihren Galloways, dass sie die Wiesen so gut pflegen. Sie sind sozusagen ihre fressenden Rasenmäher, die das Land davor bewahren, von Büschen zugewuchert zu werden. Ganz schön praktisch, diese Galloways.Extra

Die Galloways gehören zu den robustesten Rindern. Gezüchtet werden sie heute in der ganzen Welt in unterschiedlichen Farben: "black" (schwarz), "dun" (falb, gelbbraun) und "red" (rot). Es gibt auch Galloways, die einen weißen Streifen auf dem Bauch haben; die nennt man "belted Galloways" (vom englischen Wort "belt", deutsch: "Gürtel"). Außerdem gibt es White Galloways, die ein weißes Fell besitzen und bei denen manchmal nur die Ohren, die Schnauze, die Füße und Stellen rund um die Augen "black", "dun" oder "red" sind. Seit einigen Jahren werden Galloway-Rinder auch für den Naturschutz eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass ehemalige Äcker und Wiesen wieder bewirtschaftet werden können. Die männlichen Galloways werden etwa 1,30 Meter groß und wiegen bis zu 800 Kilo; die Kühe sind mit etwa 1,20 Metern etwas kleiner und mit 550 Kilo viel leichter. Quelle: Wikipedia

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort