Leserbrief Wir alle sind betroffen und müssen uns mit den Pflegekräften solidarisieren

Pflege

Zum  Artikel „Pflegekräfte kämpfen gegen Pflegenotstand“ (TV vom 3./4. September):

Pflegekräfte gehen auf die Straße und werden von uns als zukünftigen Patienten und Pflegebedürftigen alleine gelassen. Wir müssen alle mit den Pflegekräften auf die Straße gehen und die Politik aufrütteln. Wenn eine Berufsgruppe alleine für sich kämpft, hört keiner zu, und es scheint sogar ein egoistisches Anliegen zu sein.

Dem ist bei Weitem nicht so. Spätestens dann, wenn wir ein Bett im Krankenhaus und/oder Pflegeheim benötigen, wird uns die Not bewusst. Wir alle sind betroffen und müssen uns mit den Pflegekräften solidarisieren und auf die Straße gehen.

Mein Appell an die Pflegekräfte aller Krankenhäuser: Wenn ihr nochmal demonstriert, teilt uns dies mit, wir gehen alle mit euch auf die Straße. Erklärt uns euer und unser Anliegen, wir sind dabei!

Es wird gesagt, dass es den Pflegekräften an Anerkennung fehlt und dass sie einer großen Arbeitsüberlastung aufgrund mangelnder Pflegekräfte gegenüberstehen. Das Ganze soll nichts mit Geld zu tun haben. Bei welcher Arbeit spielt Geld als Anerkennung für die erbrachte Leistung keine Rolle? Ja haben denn die Politiker den Verstand verloren?

Der Arbeitskräftemangel in der Pflege und anderen Berufen ist von den Politikern hausgemacht. Es müssen aus meiner Sicht lediglich die Einreisebestimmungen für Arbeitskräfte und der Anspruch an die berufliche Qualifikation so angepasst werden, dass es für Einreisewillige attraktiv wird.

Ich glaube, die Menschen würden Schlange stehen, um in Deutschland arbeiten zu können.

Es wird schon lange darüber diskutiert, es passiert jedoch nichts. Eine für beispielsweise den indischen Markt gut ausgebildete und berufserfahrene Pflegekraft ist doch hundertmal besser als keine Pflegekraft. Dies gilt übrigens für alle Berufe. Wann begreifen das die Politiker und Berufsverbände?

Die Politiker beklagen die Situation und freuen sich vermutlich über jedes Krankenhaus, das zumachen muss. Denn jedes geschlossene Haus verursacht keine Kosten mehr.

Sie folgen offenbar dabei den Gesundheitsökonomen, die behaupten, unser Gesundheitswesen sei zu teuer, wir hätten zu viele Betten. Die Finanzierung des Gesundheitswesens wäre gesichert, wenn alle, die eine Krankenversicherung haben, in die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen müssten.

Solidarisieren wir uns mit den Pflegekräften, so sind uns ein Bett, eine menschenwürdige Pflege und Behandlung in Zukunft sicher!

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