Soziales Gemeinsam für ein gutes Klima

Hillesheim · Kinder, die im Chor singen, Schüler, die Möhren-Kostüme tragen, ein Pfarrer mit dem Aufdruck „Fairbrecher“ auf der Jacke und ein Beauftragter, der die Verlängerung des Titels „Fairtrade-Kommune“ bekannt gibt: willkommen beim „Fairen Marktplatz“ in Hillesheim.

 An der Aktion „Fairer Marktplatz“ waren unter anderem die „Mäuseband“ der Integrativen Kita und Schüler der Augustiner-Realschule Plus als „Carotmob“ (im Hintergrund in Möhren-Kostümen) beteiligt.

An der Aktion „Fairer Marktplatz“ waren unter anderem die „Mäuseband“ der Integrativen Kita und Schüler der Augustiner-Realschule Plus als „Carotmob“ (im Hintergrund in Möhren-Kostümen) beteiligt.

Foto: Brigitte Bettscheider

Wenn der monatliche Markttag in Hillesheim ist, sind die Plätze und Straßen voller Stände, Verkaufswagen und Menschen. Dann gibt es Handtaschen, Meterware Stoff, Produkte von Metzgern und Obstbauern und vieles mehr. Wenn außerdem „Fairer Marktplatz“ ist, kommen auch Lieder, Informationen, Aktionen und Kostproben zum Tragen.

So wie jetzt wieder bei der zweiten Ausgabe dieser Kampagne in Hillesheim – im Rahmen der bundesweit veranstalteten und unter dem Motto „Gemeinsam für ein gutes Klima“ stehenden „Fairen Woche“ für mehr Gerechtigkeit im Welthandel und im Zuge der Reihe „Ich – Du – Wir“ der Pfarreiengemeinschaft Hillesheimer Land (der Trierische Volksfreund berichtete).

Das Bild, das sich dem Besucher vor der Pfarrkirche bietet, ist bunt und lebhaft. Der Mäusechor der Integrativen Kindertagesstätte und drei Klassen der Ganztagsgrundschule singen Lieder. Achtklässler des Kurses „Hauswirtschaft und Soziales“ der Augustiner-Realschule plus und ihre Lehrerin Kathrin Knop verteilen selbst gebackene Apfel-Möhren-Cookies und sammeln Spenden, die dem Weltladen Daun zur Umstellung auf LED-Beleuchtung zugute kommen (286,71 Euro sind es am Ende in der Sammeldose).

Einige der Schüler tragen Möhren-Kostüme, um auf das Klimaschutzprojekt „Carotmob“ aufmerksam zu machen.

Unter ihnen ist Anja Neitscher: „Es macht Spaß. Die Leute lachen uns an und sprechen uns an. Sie sagen, dass unsere Kekse gut schmecken und dass es toll ist, dass wir uns engagieren.“

Gemeindereferent Philipp Hein betreut den Stand, den die 36 Firmlinge der Pfarreiengemeinschaft Niederehe für den „Fairen Marktplatz“ gestaltet haben, etwa mit Informationen zu einer „Notfalldose“ oder zur Kampagne „Mein altes Handy für Familien in Not“.

Beate Fasen vom Pfarreiennrat Hillesheimer Land schenkt Kaffee aus – natürlich fair gehandelten, der nebenan vom Stand des Dauner Weltladens stammt. Oder Niklas Ant und Marc Müller: Die beiden Schüler der elften Klasse des Technischen Gymnasiums an der Berufsbildenden Schule (BBS) Vulkaneifel Gerolstein nehmen mit ihren Lehrern Sarah Römer und Stefan Schmitz am „Fairen Marktplatz“ teil.

Sie schenken kostenlos zwei Sorten Smoothies aus. „Wir möchten möglichst viele Marktbesucher davon überzeugen, wie gut Obst in dieser Form und aus fair gehandelten Zutaten schmeckt“, bringen sie ihre Motivation auf den Punkt – „nämlich viel besser als fertig gekaufte Softdrinks“, meinen sie.

Dann bittet Bernhard Jüngling, Beauftragter der Verbandsgemeinde  Hillesheim, um Aufmerksamkeit. Er gibt unter Beifall bekannt, dass die Verbandsgemeinde laut einem Prüfbericht alle Kriterien der so genannten Fairtrade-Town-Kampagne erfüllt hat und den Titel „Fairtrade-Kommune“ zwei weitere Jahre tragen darf. Inmitten des munteren Treibens steht Pfarrer Andreas Paul, der seit seinem Amtsantritt im Jahr 2012 als Motor des fairen Handels im Hillesheimer Land gilt. Zur „Feier des Tages“ trägt er eine schwarze Kapuzenjacke mit dem Aufdruck „Fairbrecher“. Wenn das mal keine gute Idee ist - und die Baumwolle, aus der die Jacke besteht, mit Sicherheit aus fairem Handel stammt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort