Stadtentwicklung Baugebiet Brubacher Hof – Die Gegner geben sich noch nicht geschlagen

Trier · Der Protest gegen das geplante Neubaugebiet in Trier soll vor der entscheidenden Stadtratssitzung am kommenden Dienstag noch einmal verstärkt werden. Die Gegner glauben, dass sie die besseren Argumente auf ihrer Seite haben.

Brubacher Hof – Gegner geben sich nicht geschlagen
Foto: Rainer Neubert

Mit einer Mehrheit von 33 zu 19 Stimmen hat der Stadtrat im Juni für den Flächennutzungsplan 2030 und damit auch für ein neues Baugebiet Brubacher Hof bei Mariahof gestimmt. Der entscheidende Beschluss für die städtebauliche Entwicklung dieses 30 Hektar großen Gebiets (siehe Info) wird der Stadtrat am 6. November treffen. Die Gegner des Neubaugebiets hoffen darauf, die Mehrheitsverhältnisse noch drehen zu können. Argumente dafür präsentierten sie am Montagabend im Casino am Kornmarkt.

Knapp 60 Interessierte waren der Einladung der Bürgerinitiative Rettet Brubach gefolgt, die nach eigenen Angaben über 260 Mitglieder verfügt. Sie erfuhren aus sieben Vorträgen in den von Knut Hauschildt moderierten mehr als zwei Stunden, warum Naturschützer und Anwohner von Mariahof und Heiligkreuz so vehement gegen das neue Baugebiet kämpfen. Viele Argumente der Stadtverwaltung zum Bedarf zusätzlicher Baugebiete, aber auch zu Detailfragen des Entwicklungsbereichs Brubacher Hof wurden dabei infrage gestellt. Da kein Vertreter der Verwaltung anwesend war, blieben diese Darstellungen unwidersprochen.

Die Ortsvorsteher Theo Wolber (Heiligkreuz) und Hans-Alwin Schmitz (Euren) machten ihre Position gegen die Planung deutlich. Während Wolber ungenügende Konzepte gegen den zunehmenden Verkehr anprangerte, hält Schmitz die Argumentation der Stadtverwaltung gegen ein Neubaugebiet Langenberg zwischen Euren und Zewen für bewusst negativ gesteuert.

Manfred Weishaar, Naturschutzbund (Nabu) Region Trier, befürchtet für das Naturschutzgebiet Mattheiser Wald eine Zangenwirkung durch das Neubaugebiet Castelnau/Feyen und Brubach. Horst Steffny zeichnete im Namen der Lokalen Agenda 21 ein düsteres Bild von den klimatischen Veränderungen in Trier, jedes Baugebiet auf der Höhe sei schädlich. Gemeinsam mit dem Bund für Naturschutz zieht der Nabu eine Klage in Erwägung, falls die SGD Nord dem Flächennutzungsplan zustimmt. Dass es dazu aus Sicht der BI Rettet Brubach nicht kommen darf, machte Detlef Böhm deutlich: Das Planwerk enthalte zu viele Fehler.

Familienrechtlerin Annika Steinmann übernahm für die BI die Bewertung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme. Das Ergebnis ist eindeutig: Sie sei ein „Schreckgespenst mit harmlosem Namen“.

Die Bürgerinitiative will die Klagen der Naturschutzverbände finanziell unterstützen. Die Klage durch einen Landwirt soll die letzte Option sein.

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