Wechsel in der Parteispitze CDU Trier-Saarburg: Der neue Kreischef heißt Lars Rieger

Langsur · Ein nahezu komplett neuer Vorstand lenkt nun die Geschicke der mitgliederstärksten Partei im Landkreis Trier-Saarburg. Mit dabei ist der im Rennen um den Vorsitz Unterlegene.

 Simone Thiel und Arnold Schmitt (bisher im Vorstand) zusammen mit dem neuen Kreisschatzmeister Michael Angele, Stellvertreter Sascha Kohlmann, Vorsitzender Lars Rieger sowie den Stellvertretern Lutwin Ollinger und Christian Zöpfchen.

Simone Thiel und Arnold Schmitt (bisher im Vorstand) zusammen mit dem neuen Kreisschatzmeister Michael Angele, Stellvertreter Sascha Kohlmann, Vorsitzender Lars Rieger sowie den Stellvertretern Lutwin Ollinger und Christian Zöpfchen.

Foto: Thomas Müller

So viel los ist lange nicht mehr bei einem Kreisparteitag der CDU Trier-Saarburg gewesen. 1770 Parteimitglieder gibt es insgesamt, 238 Mitglieder sind in die Sauergemeinde Langsur gekommen. Das hat einen Grund. Denn bei der Versammlung in Langsur geht es um nichts weniger als einen nahezu komplett neuen Vorstand inklusive Vorsitzendem. Sascha Kohlmann und Lars Rieger hatten ihre Ansprüche auf diesen Posten angemeldet (der TV berichtete).

Nach Grußworten von Andreas Steier, Bernd Henter, Landrat Günther Schartz und Mario Lübbers nutzt der bisherige Vorsitzende Arnold Schmitt die Gelegenheit für einen Blick nach vorn. Es gebe eine intensive Diskussion über den Klimawandel. „Wir wissen, dass jeder etwas tun muss. Wir müssen jedoch aufpassen, dass Klimaschutz nicht den ländlichen Raum auffrisst.“ Es sei Aufgabe der CDU, auf gleichwertige Lebensverhältnisse zu achten. Alle wollten regenerative Energien. Produziert werden solle die im ländlichen Raum. Dort sollen Flächen zur Verfügung gestellt werden. An den Trierer Parteichef Thorsten Wollscheid gerichtet sagt er deshalb: „Wie wäre es, wenn man auf dem Petrisberg zehn Windräder baut oder am Brubacher Hof eine Fotovoltaikanlage errichtet?“ Der frühere Landtagsabgeordnete Dieter Schmitt legt dann vor der Kandidatenvorstellung die Messlatte hoch. Er erwartet von den Bewerbern, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie auch junge Menschen eingebunden werden können. „Wir müssen mehr diskutieren und die Leute mitnehmen“, fordert er.

Sascha Kohlmann (Schillingen) betont bei seiner Bewerbungsrede sein langjähriges Engagement in der Kreispolitik. Zudem sei er seit zehn Jahren stellvertretender Kreisvorsitzender. Er habe drei erfolgreiche Bürgermeisterwahlkämpfe geführt und möchte eine Junge Liste mit Kandidaten der Jungen Union auf Kreisebene etablieren. Es bedürfe neben der Parteiarbeit auch einer guten Öffentlichkeitsarbeit. Der 44-Jährige will als Kreisvorsitzender Gemeinschaftssinn zurückbringen und Kampagnenfähigkeit beweisen. „Ich werde alles geben und sie nicht enttäuschen.“

Der ursprünglich aus Dresden stammende Lars Rieger erklärt, warum er 1998 in die CDU eingetreten ist. „Damit die sächsische Union weiter regiert.“ Sein Leitmotiv lautet: Trotz Diskussion „schaffen wir es nur gemeinsam“. Der seit 2008 in Schweich lebende Rieger sagt in seiner Bewerbungsrede, dass die CDU in Trier-Saarburg so aufgestellt sei, „wie ich mir das vorstelle“. Er macht auf die Herausforderung aufmerksam, dass die AfD Teile der CDU-Wählerschaft anspreche. Diese gelte es zurückzugewinnen. Auch dadurch, dass von der Basis her Alternativen vorangebracht werden sollen.

Nach rund zweieinhalb Stunden verkündet dann der nach 25 Jahren nicht mehr kandidierende Parteivize Rudolf Müller (Welschbillig) das Ergebnis der geheimen Wahlen: Auf Lars Rieger entfallen 135 Stimmen (58 Prozent), auf Sascha Kohlmann 96 (42 Prozent). In der darauf folgenden Wahl der Stellvertreter entfallen auf Kohlmann 98 Prozent Ja-Stimmen. Lutwin Ollinger erhält gut 97 Prozent, Christian Zöpfchen gut 95 Prozent.

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