Flughafen Hahn Flughafen Hahn macht weiter Miese

2017 betrug das Defizit 17 Millionen Euro. TUI Fly entscheidet sich gegen den Airport.

 Rote Zahlen: Der Flughafen Hahn im Hunsrück gehört mehrheitlich dem chinesischen Konzern HNA.

Rote Zahlen: Der Flughafen Hahn im Hunsrück gehört mehrheitlich dem chinesischen Konzern HNA.

Foto: dpa/Thomas Frey

Der Flughafen Hahn hat 2017 ein Minus von 17,2 Millionen Euro gemacht. Das geht aus dem nun veröffentlichten Jahresabschluss im Bundesanzeiger hervor. 2016 lag der Fehlbetrag noch bei rund 14 Millionen Euro. Der chinesische Konzern HNA hatte 2017 die Anteile des Landes Rheinland-Pfalz am Flughafen von 82,5 Prozent für 15 Millionen Euro gekauft. Hessen ist weiterhin mit 17,5 Prozent am Hahn beteiligt.

Der Flughafen ist seit Jahren finanziell angeschlagen. Der bereits im Juni vergangenen Jahres erstellte und nun erst veröffentlichte Lagebericht ist der erste des neuen Mehrheitseigners. Hahn-Geschäftsführer Hexin Wang geht darin davon aus, dass die Liquidität des Airports gesichert ist – und zwar wegen eines Darlehens in Höhe von 34 Millionen Euro, das HNA gewährt habe. Bis 2024 soll der Hahn schwarze Zahlen schreiben. Für 2018 rechnet der Geschäftsführer mit einen Verlust von 12,5 Millionen Euro (die exakten Zahlen sind noch nicht veröffentlicht) und einem „moderaten Rückgang an Passagieren“. Grund dafür sei die „Expansion“ von Ryanair in Frankfurt und Köln; Luxemburg, von wo aus die irische Fluggesellschaft auch fliegt, wird in dem Bericht nicht erwähnt. Ryanair reduziert seit geraumer Zeit sein Angebot auf dem Hahn, im Winter sollen nur noch 16 Ziele angeflogen werden.

Offenbar hatte auch die deutsche Fluggesellschaft Tui Fly Interesse  am Hahn. Ein Sprecher bestätigte auf TV-Anfrage, dass kürzlich geprüft worden sei, ob man künftig von dort nach Spanien, Griechenland und Nordafrika fliege. Man habe sich aber gegen den Hahn und weiterhin für Frankfurt entschieden.  „Wir richten uns nach der Nachfrage. Unsere Kunden setzen seit Jahren auf Frankfurt. Es bestand kein Grund dies zu ändern“, so der Sprecher.

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