Archiv - Zuwachs im Dinopark Ein gigantischer Seismosaurus zieht in die Teufelsschlucht in der Eifel (Video/Bilder)

Ernzen · Der Dinosaurierpark Teufelsschlucht in Ernzen hat eine neue Attraktion: Noch bis November steht dort das lebensgroße Modell des Seismosaurus. Es ist eines der größten Sauriermodelle weltweit.

 Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Livia steht vor dem großen Regal voller Plüschdinos und kann sich nicht entscheiden. Welchen soll sie mitnehmen? Den grünen T-Rex oder den Mammut mit den Glitzeraugen? Schwere Entscheidung. Sie besucht heute zusammen mit ihren Eltern zum ersten Mal den Dinosaurierpark Teufelsschlucht in Ernzen. Die Fünfjährige ist ein großer Fan der Echsen. „Wir haben im Internet gezielt nach einem solchem Angebot Ausschau gehalten“, sagt ihre Mutter Sonja Zenk. Die Familie ist aus Kiel zu Besuch bei Verwandten in Bonn und hat sich eigens für ihre Tochter auf die Reise in die Eifel gemacht.

 Der Seismosaurus ist ein Pflanzenfresser. Er ist noch bis November im Dinopark in Ernzen zu bewundern.

Der Seismosaurus ist ein Pflanzenfresser. Er ist noch bis November im Dinopark in Ernzen zu bewundern.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Ein guter Zeitpunkt, denn es gibt erst seit ein paar Tagen eine neue, riesige Attraktion im Gelände zu bestaunen. Dort steht noch bis November das lebensgroße Modell eines Seismosaurus, auch Erdbebenechse genannt. Wie kommt die denn zu diesem Namen? „Weil bei jedem Schritt die Erde gebebt hat“, sagt Bruno Zwank, Geschäftsführer der Felsenland Südeifel Tourismus GmbH.

 Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Das glaubt man aufs Wort, denn der riesige Pflanzen fressende Langhals aus der Jurazeit könnte zu Lebzeiten vor rund 150 Millionen Jahren an die 30 Tonnen gewogen haben. Seine Knochen wurden in New Mexico/USA ausgegraben.

 Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Das Modell kommt etwas schlanker daher. Knapp sieben Tonnen wiegt es. Zerlegt in elf Teile, wurde es mit vier Megatrailern angeliefert und vor Ort anschließend mit einem 70-Tonnen-Kran auf der höchsten Erhebung des Parkgeländes aufgebaut.

 Livia (5 Jahre) ist ein großer Dinofan. Sie steht neben einem Styracosaurus.

Livia (5 Jahre) ist ein großer Dinofan. Sie steht neben einem Styracosaurus.

Foto: TV/Stefanie Glandien

Es ist das größte Dinosauriermodell Europas und das zweitgrößte der Welt, konstruiert von der Firma Bernd Wolter Design nach Daten, die der Ausgräber des Seismosaurus, der amerikanische Paläontologe David Gilette, veröffentlichte.

 Machten sich vor Ort ein Bild vom neuen Riesen-Saurier: VG-Bürgermeister Moritz Petry, zweiter von links, zusammen mit  Mitarbeitern der VG und vom Naturpark Südeifel. Foto: Stefanie Glandien

Machten sich vor Ort ein Bild vom neuen Riesen-Saurier: VG-Bürgermeister Moritz Petry, zweiter von links, zusammen mit Mitarbeitern der VG und vom Naturpark Südeifel. Foto: Stefanie Glandien

Foto: TV/Stefanie Glandien

Noch bis November wird der Seismosaurus zu sehen sein. Der Riese wird die Attraktivität des schon jetzt sehr erfolgreichen Parks noch steigern. Das erhofft sich jedenfalls Parkleiter Bruno Zwank.

 Jack (5 Jahre) aus Solingen ist ein großer Dinofan. Mit dem Handbesen legt er Dinosaurierknochen frei.

Jack (5 Jahre) aus Solingen ist ein großer Dinofan. Mit dem Handbesen legt er Dinosaurierknochen frei.

Foto: TV/Stefanie Glandien

Eröffnet wurde das Gelände 2015. 2018 besuchten insgesamt 83 000 Menschen den Park. Die Umsatzerlöse konnten von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Der Park schreibt schwarze Zahlen. Damit er weiterhin attraktiv bleibt, wird regelmäßig in die Ausstattung investiert. Die Modelle entsprechen dem aktuellen Forschungsstand. Man kann aber nicht nur Dinosaurier bewundern, sondern auch einen Blick in die Zukunft werfen. Was dabei herauskommt, wenn man die Evolution weiterdenkt, ist in einem eigenen Bereich des Parks zu sehen. Unter dem Titel „The Future is Wild“ werden von Wissenschaftlern erdachte Lebewesen der Zukunft ausgestellt. So wie zum Beispiel der Himmelsstürmer, den es vielleicht in 100 Millionen Jahren wirklich einmal geben wird. „Das ist kein Unsinn. Die Erkenntnisse basieren auf wissenschaftlichen Untersuchungen“, sagt der Geschäftsführer.

 Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Neu ist auch die Babyausstellung. „Hier sind Eier, Schlüpflinge und Jungtiere zu sehen“, sagt Zwank. Mittlerweile werden die neuen Exponate vom Kooperationspartner im Drei-D-Drucker gefertigt.

 Bruno Zwank, Geschäftsführer der Felsenland Tourismus GmbH, sitzt vor dem T-Rex, dem beliebtesten Modell auf dem Gelände.

Bruno Zwank, Geschäftsführer der Felsenland Tourismus GmbH, sitzt vor dem T-Rex, dem beliebtesten Modell auf dem Gelände.

Foto: TV/Stefanie Glandien

Manchmal muss man auch wie ein Forscher selbst Hand anlegen, um fossile Spuren zu entdecken. So wie Jack aus Solingen. Der Fünfjährige fegt gerade mit dem Handbesen den Sand zur Seite. Darunter findet er einen Knochen. „Jack ist ein großer Dinofan. Wir machen wegen des Parks Urlaub in der Eifel“, sagt seine Mutter, Mareike Schöps.

 Im Forschercamp können die jungen Besucher zum Beispiel echte Fossilien freilegen. Foto: Stefanie Glandien

Im Forschercamp können die jungen Besucher zum Beispiel echte Fossilien freilegen. Foto: Stefanie Glandien

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Sieht fast aus wie ein Hirsch: der Syndyoceras.

Sieht fast aus wie ein Hirsch: der Syndyoceras.

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Blick in die Zukunft: Diesen sogenannten Himmelsstürmer könnte es vielleicht mal in 100 Millionen Jahren geben.

Blick in die Zukunft: Diesen sogenannten Himmelsstürmer könnte es vielleicht mal in 100 Millionen Jahren geben.

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Im Paleo-Lab, dem neuen Präparationslabor, können unter wissenschaftlicher Anleitung Fossilien bearbeitet werden.

Im Paleo-Lab, dem neuen Präparationslabor, können unter wissenschaftlicher Anleitung Fossilien bearbeitet werden.

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Kim Krischler, Mitarbeiterin im Dinopark, zeigt eine geöffnete Geode - sozusagen ein Überraschungsei aus der Urzeit. In den Hohlräumen können sich Kristalle ablagern.

Kim Krischler, Mitarbeiterin im Dinopark, zeigt eine geöffnete Geode - sozusagen ein Überraschungsei aus der Urzeit. In den Hohlräumen können sich Kristalle ablagern.

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Kim Krischler öffnet einen Geoden - ein Überraschungsei aus der Urzeit. Im Hohlraum können sich Kristalle befinden.

Kim Krischler öffnet einen Geoden - ein Überraschungsei aus der Urzeit. Im Hohlraum können sich Kristalle befinden.

Foto: TV/Stefanie Glandien
 Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Der Seismosaurus wurde in elf Teilen in Ernzen angeliefert und anschließend mit Hilfe eines 70-Tonnen-Krans aufgebaut.

Foto: Felsenland Südeifel/Thomas Urbany

Das freut Bruno Zwank: „Das ist ja unser Ziel, dass wir durch den Park Touristen in die Region locken.“ Durch die neue Riesenattraktion wird das vermutlich noch ein Stück weit besser funktionieren. Vielleicht trappeln ja so viele Füße durch den Park, dass in Ernzen ein bisschen die Erde bebt.

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