Königlicher Besuch Für Máxima schwärmen auch die Kinder

Bernkastel-Kues · Das niederländische Königspaar wird in Bernkastel-Kues von vielen Menschen umjubelt.

 Viele Fans, darunter die kleine Josey, freuen sich über den Besuch des niederländischen Königspaars.

Viele Fans, darunter die kleine Josey, freuen sich über den Besuch des niederländischen Königspaars.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Staatsoberhäupter: Wieviele Orte können von sich behaupten sie schon einmal in ihren Mauern begrüßt zu haben! Bernkastel-Kues kann es. Kaiser Wilhelm II. war vor mehr als 100 Jahren da und auch mehrere Bundespräsidenten. Und nun das niederländische Königspaar, Willem-Alexander und Máxima.

Spät kommen sie. Gegen 17.25 Uhr fliegt ein Polizeihubschrauber heran – das Königspaar noch nicht. Es fährt erst noch zu einem kurzen Fototermin zur Fierskpelle oberhalb von Kues.

Doch dann wird es ernst. Gegen 17.40 Uhr, dem geplanten Abfahrtstermin aus der Stadt, beziehen Sicherheitskräfte Stellung am Steillagenzentrum. Der Tross fährt am Betriebseingang an der Gartenstraße vor. Dort begrüßt Hubert Friedrich, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel, die königlichen Gäste. Als einer der nächsten im Bunde reicht Stadtbürgermeister Wolfgang Port dem Paar die Hand.

Der Zeitnot ist es geschuldet: Der Termin an der Traubensortiermaschine im Keller fällt aus. Es geht gleich einen Stock höher zu den dort tagenden deutschen und niederländischen Winzern.

Auf dem Forumsplatz warten derweil Hunderte von Menschen, um einen Blick auf Willem-Alexander und Máxima zu erhaschen – einige stehen schon seit zwei Stunden da. Elizabeth Bouwmann ist eine der Ersten, die sich in der vordersten Reihe vor der Treppe zum Steillagenzentrum positioniert, um ein uneingeschränktes Blickfeld zu haben Die gebürtige Australierin und halbe Niederländerin, ihr Vater kommt aus Holland, wohnt seit 18 Jahren in Kröv. Als sie vom königlichen Besuch erfuhr, war ihr sofort klar: „Da muss ich hin.“ „Máxima ist wie ich ihrem Herz zu ihrer großen Liebe gefolgt“, sagt sie. „Ich habe sehr viel Respekt vor ihr und bewundere sie“, ergänzt sie.

Maja Alke ist mit der Familie und Freunden aus Neversdorf (Schleswig-Holstein) auf einer Radtour von Trier nach Koblenz. In ihrem Hotel in Trier haben sie vom königlichen Besuch in Bernkastel-Kues erfahren. Und die Stadt liegt an diesem Mittwoch wie zufällig auf ihrer Strecke.

Die zwölfjährige Maja hat einen Strauße orangefarbener Lilien in der Hand. Den will sie unbedingt der Königin überreichen. Und sie hat Helfer. Otto Linden aus Wintrich und Siegfried Mathieu aus Neuerburg (Eifel): Die Männer, die sich vorher auch nicht kannten, wollen den Weg zu Máximafreimachen. Kontaktaufnahme an der Mosel: „Das ist kein Problem“, sagt Otto Linden. Er muss unbedingt ein Foto für seine unabkömmliche Ehefrau machen.

Wo man auch hinhört. Die Herzen der Besucher sind vergeben – an Königin Máxima. „Sie ist so sympathisch“, sagt Majas Mutter Tanja. Der König würde es sicher mit Freude hören.

Und dann ist es endlich soweit. Die Türen zum Steillagenzentrum öffnen sich ganz weit. Willem Alexander und Máxima treten in Begleitung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihrem Ehemann Klaus Jensen heraus. Lauter Jubel ist auf dem Forumsplatz zu hören.

Die Smartphones werden gezückt, um den Moment im Foto oder im Video festzuhalten. Ein Königspaar in Bernkastel-Kues. Wann gibt es so etwas schon mal? „Das ist spannend. So etwas hat man nicht jeden Tag“, sagt Martin Schäfer aus Bernkastel-Kues.

Königin Máxima wird auf ein Kind aufmerksam, das auf den Schultern seiner Mutter sitzt. Die fünfjährige Josey aus Bernkastel-Kues trägt eine Krone aus Pappe auf dem Kopf und ein Schild mit Máximas Namen in der Hand. Die Königin winkt heftig in Richtung des Mädchens. Es winkt zurück. Das wird Josey so schnell nicht vergessen.

 Die Motorradeskorte begleitet den königlichen Tross.

Die Motorradeskorte begleitet den königlichen Tross.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Zu einem persönlichen Kontakt zwischen dem Königspaar und den Menschen kommt es allerdings nicht. Um 18.10 Uhr, mit einer halben Stunde Verspätung, setzt sich der Autokorso, angeführt von Polizisten auf Motorrädern, wieder in Bewegung. Es geht nach Trier, dem letzten Ziel an diesem Tag. In Bernkastel-Kues zieht allmählich abendliche Ruhe ein.

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