Infrastruktur Großes für Platten – Rastplatz, Markthalle und Gastronomie an der B 50 neu geplant

Platten/Antwerpen/Frankfurt · Verkehrsader ohne Infrastruktur: Für die B 50 neu hat Projektentwickler Stefan Kutscheid eine zündende Idee. Der Hasborner will an der künftigen Schnellstraße bei Platten eine architektonische Landmarke setzen.

 Keine Tankstelle, kein Rastplatz und Null Gastronomie: Auf der Eifelseite des Infrastrukturprojektes der Superlative „B 50 Neu“ gibt es entlang der Straße keinen Haltepunkt, wo man tanken oder einen Kaffee trinken könnte. Projektentwickler Stefan Kutscheid möchte das und noch viel mehr mit seinen Ideen, die er zwischen dem Industriegebiet Wengerohr-Süd und der Ortsgemeinde Platten verwirklichen will, ändern.

Keine Tankstelle, kein Rastplatz und Null Gastronomie: Auf der Eifelseite des Infrastrukturprojektes der Superlative „B 50 Neu“ gibt es entlang der Straße keinen Haltepunkt, wo man tanken oder einen Kaffee trinken könnte. Projektentwickler Stefan Kutscheid möchte das und noch viel mehr mit seinen Ideen, die er zwischen dem Industriegebiet Wengerohr-Süd und der Ortsgemeinde Platten verwirklichen will, ändern.

Foto: Portaflug

Bislang sieht es so aus, als werde die B50 neu ein Highway ohne Infrastruktur. Dabei wird das Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße, die der Region künftig als weitere Lebensader dienen soll, mit der Eröffnung des Hochmoselübergangs rapide ansteigen. Wenn die  neue Bundesstraße als Hauptverkehrsader zwischen „den Wirtschaftszentren und Seehäfen Belgiens wie Antwerpen und dem Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt“ fungiert, wird dort wohl ganz schön was los sein. Die Verkehrsprognose geht für das Jahr 2030 von einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung von bis zu 21 000 Fahrzeugen pro Tag aus. Der Schwerverkehrsanteil soll bei knapp 6000 Lastwagen pro Tag liegen.

Stellt sich also die Frage, wo dort ein Brummifahrer mal auf Toilette gehen oder seine Ruhezeiten einhalten soll? Wo könnten Touristen, die auf der B 50 neu zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück unterwegs sind, mal anhalten, um einen Kaffee zu trinken, etwas zu essen oder ein Souvenir  zu kaufen? Welchen Haltepunkt bietet die B 50 neu den Einheimischen, die dort unterwegs sind? Wo soll man tanken?

Bislang – so könnte man meinen – scheint sich darüber noch niemand Gedanken gemacht zu haben. Denn wer auf der Eifelseite dieses Infrastrukturprojektes der Superlative unterwegs ist, sieht dort bislang nichts außer meterhohe Erdwälle links und rechts entlang der Fahrbahn  – also nicht gerade viel.

Doch der Hasborner Projektentwickler Stefan Kutscheid, Geschäftsführer der Faco Immobilien GmbH in Bitburg, will das ändern. Seine Ideen dazu präsentierte er auf der jüngsten Ortsgemeinderatssitzung in Platten.

„Wir möchten dort ein Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert als eine Landmarke setzen, wo ich gerne wieder hin will. Die Leute sollen sich dort treffen, weil es spannend ist.“ In der Umgebung und vor allem auch  dem Industrie- und Gewerbegebiet Wittlich-Wengerohr-Süd, das von der anderen Straßenseite an die B 50 neu angrenzt, gebe es kein adäquates Angebot, sagte Kutscheid. „Denn auch das Gewerbegebiet hat wenig Infrastruktur, um sich zu begegnen.“

Nach einer Erstanalyse herrsche an der B 50 neu zwischen Platten und Wengerohr Bedarf nach einem Rasthof, einer Tankstelle, einer Markthalle mit regionalen Produkten sowie einem Ausgangspunkt für Touristen. Allerdings sei er nicht angetreten, so Kutscheid, um einen gewöhnlichen Supermarkt zu planen. „Das können andere machen. Nur eine Raststätte zu bauen, wäre mir auch zu langweilig.“

Er habe viele Markthallenkonzepte gesehen und könne sich für Platten eine Holzbaukonstruktion vorstellen. „Wir machen uns immer Gedanken darüber, was der Stand der Technik ist, und möchten ein vernünftiges Konzept, das für die Zukunft trägt. Deshalb sollte man die Messlatte schon direkt zu Beginn vernünftig anlegen.“

Im Zentrum seiner Ideen stehe eine Markthalle, wo es regionale frische Produkte gebe und in der das lokale Angebot solcher Produkte gebündelt werde.

Die Markthalle lasse sich mit „lokalen Food-Innovationen“ verbinden, also einer Gastronomie mit „innovativen Manufakturen“, die kreative Gerichte und Produkte anbieten.

„Wir möchten also auch die Versorgungsinfrastruktur verbessern, indem wir regionale Produkte und Produzenten vermarkten.“

Zudem solle dort ein Ausgangspunkt für Touristen entstehen, „vielleicht auch mit einem Aussichts- oder Kletterturm“. Touristen nehmen gerne von dort, wo sie ein paar Tage verbracht haben, Souvenirs mit und regionale Spezialitäten wie  vielleicht eine Flasche Weinbergspfirsischlikör.“

Allerdings befinde sich sein Team erst in der Ideenfindung, erklärte Projektentwickler Kutscheid gegen Ende seiner Präsentation den Ortsgemeinderatsmitgliedern. „Ich bitte Sie, in den Ideenkreis einzusteigen, und gemeinsam mit uns darüber nachzudenken und zu diskutieren, was noch möglich wäre, was wir noch mitdenken sollten oder was nicht geht.“

Im Ortsgemeinderat trafen Kutscheids Ideen auf eine interessierte Hörerschaft. Allerdings wolle man sich mit dem Thema zunächst mal in einem Workshop auseinandersetzen, sagte ein Ratsmitglied, deshalb mache es wenig Sinn, jetzt schon in  Details zu gehen oder einen Grundsatzbeschluss zu fassen. Kutscheid erklärte, er habe keine Eile. „Vielleicht wird das eh erst in fünf bis sechs Jahren Realität und wir stehen vor einem mehrjährigen Entwicklungsprozess.“

Ortsbürgermeisterin Dorothea Kuhnen, welche die Projektvorstellung begrüßte, sagte, nach der Kommunalwahl werde sich der neue Rat damit auseinandersetzen. Darüber hinaus solle es ein Bürgerforum zu Kutscheids Ideen geben, weil solch ein Projekt in der Bevölkerung diskutiert werden müsse.

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