Nürburgring wimöglich bald wieder mit großem Rennsport Kehrt Formel 1 auf den Nürburgring zurück?

Nürburgring · Der Geschäftsführer der Eifel-Rennstrecke, Mirco Markfort, bestätigt Gespräche – Ein Zuschussgeschäft darf es aber nicht sein.

Nürburgring wimöglich bald wieder mit großem Rennsport: Kehrt Formel 1 auf den Nürburgring zurück?
Foto: Dirk Holst/Nürburgring – DH Studio Köln

Vor rund viereinhalb Jahren,  am 7. Juli 2013,  fand auf dem Nürburgring das bisher letzte Formel-1-Rennen statt. Welten, in der kurzlebigen Zeit des Milliarden-Geschäftes mit den Rennboliden, wie ein Blick in die Ergebnisliste zeigt: Der Sieger, Sebastian Vettel, saß damals in einem Red Bull. Der Zweitplatzierte, Kimi Räikkönen, pilotierte einen Lotus-Renault. Beide verdienen ihr Geld längst beim Traditions-Rennstall Ferrari.

2015 und 2017 wäre die Eifel-Rennstrecke eigentlich turnusmäßig im Wechsel mit Hockenheim wieder an der Reihe gewesen. Doch der von finanziellen Turbulenzen gebeutelte und in ein negatives Schlagzeilen-Konstrukt geratene Ring stand unter dem damaligen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht mehr zur Debatte.  Nun aber tut sich offensichtlich mehr als ein Silberstreif am Horizont auf.

Ecclestone  ist  inzwischen auf dem Müllhaufen der Motorsport-Geschichte gelandet. Die neuen Besitzer der Serie, das US-Unternehmen Liberty Media, steht einer möglichen Rückkehr des rasenden Rennzirkus in die Eifel scheinbar wohlwollend, zumindest gesprächsbereit gegenüber. Das bestätigte Mirco Markfort, Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG, auf TV-Anfrage. Der neue Geschäftsführer der Eifel-Rennstrecke erklärte weiter, „dass bereits Gespräche mit dem Eigentümer der Formel 1 – Liberty Media – geführt wurden.“

Zum Saisonfinale 2017 war Markfort nach Abu Dhabi gereist, hatte mit Liberty Media und dessen Geschäftsführer Chase Carey das Thema  erörtert. Markforts aktuelles Statement von gestern lässt Raum für Interpretationen, zeigt  aber auch, dass die Dinge nach der Ära Ecclestone  in Gang gekommen und sich beide Seiten einander angenähert haben. Noch klingt das, was aus den Geschäftsräumen am Ring verlautet, sehr vorsichtig: „Wir würden uns sehr freuen, wenn die Formel 1 im Jahr 2019 wieder auf den Nürburgring zurückkehrt.“ Ein Comeback von Hamilton, Vettel und Co. schon 2019  sei, so Markfort, „nur unter Berücksichtigung sinnvoller betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen möglich.“ Ein mögliches Gastspiel in der Eifel darf nach dem Willen der neuen Machthaber am Ring  demzufolge kein Zuschussgeschäft mehr werden. Zumal die öffentliche Hand, wie lange  praktiziert, derlei Events nicht mehr subventionieren wird.

Abseits des Themas Formel 1 sieht Markfort die Traditions-Rennstrecke, die im vergangenen Jahr 90 Jahre alt wurde, seit langer Zeit wieder auf einem guten Weg. Und dies nicht nur wegen der motorsportlichen Events.   Mit der Saison  2017 und der Auslastung von Nordschleife und Grand-Prix-Strecke, so Markfort,  sei man „sehr zufrieden“. Der Mix aus verschiedenen Motorsport-Veranstaltungen sowie der Festival-Sommer mit Rock am Ring, und New Horizons tragen den Ring derzeit.

Die Rückkehr der Formel 1 wäre dennoch der Reputationsgewinn schlechthin. Sollte es 2019 wirklich mit dem Gastspiel der Königsklasse klappen und beide Seiten feststellen, dass sie miteinander können, wären die ungeraden Jahre für die Austragung eines Formel-1-Rennens am  Nürburgring ein Fingerzeig für die Zukunft.

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