Nach Einbruch im Landesmuseum Trierer Polizei fahndet mit Fotos und Video nach den Tätern

Trier · Die Täter, die den Trierer Goldschatz stehlen wollten, hatten nicht nur schweres Werkzeug dabei, sondern auch Taschen für den Abtransport der Beute. Es könnte sein, dass sie sich auf der Flucht verletzt haben – und zum Arzt mussten.

 Das Foto der Überwachungskamera am Landesmuseum zeigt zwei vermummte Gestalten. Dabei handelt es sich vermutlich um die Einbrecher.

Das Foto der Überwachungskamera am Landesmuseum zeigt zwei vermummte Gestalten. Dabei handelt es sich vermutlich um die Einbrecher.

Foto: TV/Polizei Trier

Zum Sicherheitskonzept des Rheinischen Landesmuseums in der Weimarer Allee gehören nicht nur eine Alarmanlage, die direkt mit dem Trierer Polizeipräsidium verbunden ist, und Panzerglas rund um den Goldschatz. Museum und Umgebung  werden auch von Kameras überwacht.

Drei Tage nach dem nächtlichen Einbruch in der Nacht zum Dienstag hat die Polizei Fotos von den Tätern und ein Video veröffentlicht. Die Bilder sind unscharf und zeigen nur Schwarz-, Weiß- und Grautöne. Die Polizei hofft trotzdem, dass jemand die Männer erkennt. Auch von dem Werkzeug, dass die Unbekannten am Tatort vergessen haben, hat die Polizei Fotos veröffentlicht.

Sichergestellte Gegenstände und Fahndungsfotos
12 Bilder

Sichergestellte Gegenstände und Fahndungsfotos

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Foto: Polizei Trier
Der Einbruch im Landesmuseum Trier
8 Bilder

Der Einbruch im Landesmuseum Trier

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Foto: Christiane Wolff

Die Täter Die beiden Männer hatten sich für die Tat vermummt, ihre Gesichter sind auf den Fahndungsbildern kaum zu erkennen. Die Polizei hat die äußerlichen Merkmale analysiert. Täter 1 hat eine schlanke/athletische Statur und lange Beine. Er trug eine Sturmmaske mit einer Öffnung vom Haaransatz bis zur Nase, einen etwas längeren Parka (vermutete Marke: North Face) mit Druckknopfverschluss und Kapuze, beidseitige Reißverschlüsse auf Brusthöhe und Taschen auf Bauchhöhe. Darunter trug er ein Kleidungsstück, das ebenfalls eine Kapuze hat, zweifarbige Handschuhe (vermutlich Arbeitshandschuhe) sowie eine lange Jogginghose oder langes Sporthose mit Streifen an den Außenseiten und dazu vermutlich einfarbige Sportschuhe.

Täter 2 hat laut Beschreibung der Polizei eine normale Statur und ist etwa zehn Zentimeter kleiner als sein Kompagnon. Auch er trug eine Sturmmaske, dazu eine Winterjacke mit Reißverschluss und Kapuze, eine lange Jogginghose (Marke Nike), deren Vorderseite von der Hüfte bis kurz über die Knie farblich abgesetzt ist. Auch er trug zweifarbige Handschuhe (vermutlich Arbeitshandschuhe) und mehrfarbige Turnschuhe mit reflektierenden Applikationen.

Weil Video und Fotos von einer Infrarotkamera stammen, können laut Polizei keinerlei Aussagen über Farben – weder die Hautfarbe der Täter noch die der Bekleidung – getroffen werden.

Die Tat Die Einbrecher kletterten gegen 3.45 Uhr über ein Baugerüst am Anbau des alten Museumsgebäudes hoch und zerschlugen im ersten Stock ein Fenster. Im Inneren des Museums brachen die Täter dann die Tür zum Münzkabinett des Museums auf, wo der Goldschatz bis dato lagerte. Mit brachialer Gewalt versuchten sie den Glaskubus, in dem die Münzen ausgestellt sind, zu zertrümmern.

Die Polizei, die nur wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort war, schreckte die Täter dabei offenbar auf. Die beiden flohen – ohne Beute.

Das Werkzeug Die Täter hatten zwei baugleiche, schwarz lackierte Vorschlaghämmer der Marke Gamma dabei, zwei große, 39 Zentimeter lange Schraubendreher der Marke Skandia sowie ein rot lackiertes, etwa 40 Zentimeter großes Brecheisen der Marke Rennsteig, einen sogenannten Kuhfuß. Alle Werkzeuge sind laut Polizei augenscheinlich neuwertig.

Die Taschen Die Einbrecher wollten die mehr als 2600 Goldmünzen offenbar in zwei schwarzen Sporttaschen abtransportieren. Beide Taschen ließen sie bei ihrer Flucht im Museum zurück. Eine der Taschen ist von der Marke Nike, die andere von Sportcity, beide haben Umhängeschlaufen.

Die Flucht Obwohl die Polizei nur wenige Minuten nach der Alarmierung das Museum von außen sicherte, gelang den Tätern die Flucht. Die Polizei vermutet, dass sie durch eine der rückwärtigen Türen des Museums Richtung Palastgarten nach draußen entkamen. Von dort mussten sie zunächst eine etwa 3,70 Meter hohe Mauer erklimmen – und anschließend in die Tiefe springen. Dabei könnte sich einer oder beide verletzt haben, vermutet die Polizei. „Sie könnten dadurch humpeln und sich in ärztliche Behandlung gegeben haben“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Trier.

 Dieses Brecheisen sollen die Täter eingesetzt haben.

Dieses Brecheisen sollen die Täter eingesetzt haben.

Foto: Polizei Trier
 Die Polizei fragt: Wer kennt diese Gegenstände? Taschen und Hammer ließen die Täter am Tatort zurück.

Die Polizei fragt: Wer kennt diese Gegenstände? Taschen und Hammer ließen die Täter am Tatort zurück.

Foto: Polizei Trier
 Folgende Gegenstände und Fahndungsfotos stellt die Polizeiinspektion Trier zur Verfügung.

Folgende Gegenstände und Fahndungsfotos stellt die Polizeiinspektion Trier zur Verfügung.

Foto: Polizei Trier
 Folgende Gegenstände und Fahndungsfotos stellt die Polizeiinspektion Trier zur Verfügung.

Folgende Gegenstände und Fahndungsfotos stellt die Polizeiinspektion Trier zur Verfügung.

Foto: Polizei Trier

Aufgrund der Fotos, des Videos, der Täter- und Werkzeugbeschreibung erhofft sich die Polizei von Bürgern Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat beitragen könnten. Mögliche Zeugen, die verdächtige Beobachtungen vor, während oder nach der Tat gemacht haben, können sich unter Telefon 0651/9779-2290 bei der Kriminalpolizei in Trier melden.

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