Katholische Kirche Religionslehrer aus der Region kritisieren Kirche

Trier · Pädagogen im Bistum Trier sehen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit.

Pädagogen im Bistum Trier sehen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit.
Foto: dpa/Marius Becker

Rund 5000 Religionslehrer aus dem Bistum Trier haben Bischof Stephan Ackermann in einem offenen Brief vor einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche gewarnt und dringende Reformen angemahnt. In dem von der Hermeskeiler Studiendirektorin und Vize-Vorsitzenden Kerstin Schmitz-Stuhlträger mitunterzeichneten Schreiben fordern die im Verband der katholischen Religionslehrer organisierten Pädagogen „konkrete Schritte und sichtbare Zeichen, wenn wir weiterhin als glaubwürdige Zeugen des Glaubens bestehen sollen“.  Gleichzeitig wird der im Bistum Trier eingeschlagene synodale Reformweg begrüßt.

Scharfe Kritik äußert der Religionslehrerverband daran, dass die Schüler vielfach die ihnen in der Schule vermittelten, für eine Gesellschaft grundlegenden Werte und Tugenden in der Amtskirche nicht wiederfänden. Dazu zählten der Respekt vor persönlichen Lebensentscheidungen, Gewissensfreiheit oder gleiche Rechte für Frauen und Männer. Stattdessen erlebten die Schüler eine Dämonisierung von Sexualität, eine Ausgrenzung wiederverheirateter Geschiedener, eine intransparente und unehrliche Amtskirche, die den Schutz ihrer Institution höher achte als die Menschen, die sich ihr anvertrauten.

Die Schüler zögen daraus den Schluss, dass die Kirche veränderungsresistent und unglaubwürdig sei. „Kirche ist gewissermaßen abgehakt“, heißt es in einem an alle deutschen Bischöfe versandten weiteren Schreiben des Religionslehrerverbands. In einem angehängten Forderungskatalog sprechen sich die Pädagogen unter anderem für ein Ende des repressiven Umgangs mit innovativ denkenden Theologen aus und für ein Umdenken in Fragen von Sexualität.

Bischof Ackermann wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Sprecherin Judith Rupp verwies stattdessen auf eine Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz, in der es heißt, man freue sich über die positive Resonanz, die der synodale Weg unter den Religionslehrkräften finde. Von den Lehrern würde eine Reihe von Themen angesprochen, die ausführlich erörtert würden.

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