Razzia bei Ultras Polizei durchsucht nach Angriff auf Fußballfans Wohnungen - Razzia auch im Hunsrück

Kaiserslautern/Trier · Nach Angriffen auf Fußballfans des MSV Duisburg hat die Bundespolizei am Donnerstag mehrere Wohnungen von Verdächtigen in Rheinland-Pfalz durchsucht, darunter auch eine Wohnung in Malborn (Landkreis Bernkastel-Wittlich).

 Symbolbild

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Foto: TV/Frank Göbel

Wie die Bundespolizei am Freitagmorgen mitteilte, wurden die Wohnungen von 12 Verdächtigen im Alter von 19 bis 32 Jahren durchsucht, die im Verdacht stehen, am Angriff auf Duisburger Fußballfans am 22. Oktober 2017 auf dem Bahnhof in Imsweiler beteiligt gewesen zu sein. Wie die Bundespolizeidirektion Kaiserslautern am Freitagmorgen gegenüber dem TV bestätigte, war darunter auch eine Wohnung in Malborn im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Daneben wurden weitere Wohnungen vor allem in der Pfalz, aber auch im Saarland und Hessen durchsucht. Dabei seien Vermummungsgegenstände, elektronische Speichermedien, gefährliche Gegenstände wie Butterflymesser und Baseballschläger sowie diverse Graffitiutensilien sichergestellt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei am Morgen. Ob auch in Malborn Gegenstände sichergestellt wurden, konnte die Sprecherin nicht sagen. „Die Ermittlungen dauern noch an, insbesondere die Auswertung der Beweismittel wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“

Die Durchsuchungen erfolgten im Auftrag der Staatsanwaltschaften Trier und Kaiserslautern. Grundlage der Durchsuchungen waren Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung, die bei der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern sowie in einem Fall bei der Staatsanwaltschaft Trier anhängig sind.

Anlässlich der Fußballbegegnung 1. FC Kaiserslautern gegen MSV Duisburg griffen im Oktober etwa 30 dunkel gekleidete, männliche Personen eine Regionalbahn an, um zu den Duisburger Fans im vorderen Teil des Zuges zu gelangen. Bundespolizisten, die den Zug begleiteten, wehrten die Angriffe erfolgreich ab und konnten einige der Angreifer festnehmen und anzeigen.

Die bisherigen Ermittlungen der Bundespolizei hätten ergeben, dass die damaligen Angreifer, die auch vier Bundespolizisten verletzten, aus den Reihen der Ultraszene um den 1. FC Kaiserslautern stammen.

An der konzertierten Durchsuchungsaktion waren rund 130 Bundespolizeibeamte, unter anderem aus Hünfeld, Sankt Augustin, Swisttal-Heimerzheim, Lübeck, Bad Bergzabern, Bayreuth und Kaiserslautern beteiligt.

"Es ist immer wieder erschreckend, was man bei angeblichen Fußballfans so findet", so der kurze Kommentar von Polizeidirektor Ralf Leyens, der nicht nur die Bundespolizeiinspektion Kaiserslautern, sondern auch den großangelegten Durchsuchungseinsatz leitete. "Darüber hinaus wird durch diese Maßnahmen auch ein deutliches Signal in die Szene gesetzt", so Leyens.

"Fußball ja, Gewalt nein, dass ist unsere Leitlinie", so kommentierte Joachim Moritz, Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz, die für die Bundesländer Hessen, Rheinland Pfalz und das Saarland zuständig ist, die Durchsuchungsaktion.

(red)
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