Infrastruktur Neue Gewerbeflächen zwischen Trier und Trierweiler notfalls mit eigenem Autobahnanschluss

Trierweiler/Trier · Trier, Trierweiler und die Verbandsgemeinde Trier-Land lassen für 120 000 Euro Flächen an der A 64 untersuchen.

 Das Gelände zwischen Trier-Herrestahl (am linken Bildrand) und Trierweiler-Fusenig zu beiden Seiten der A 64 eignet sich nach Ansicht dreier Trierer Ratsfraktionen als Gewebegebiet. Ob das wirklich so ist, soll ein Gutachten zeigen. Im Hintergrund ist das Moseltal mit Trier (links) und Konz (rechts) zu sehen.

Das Gelände zwischen Trier-Herrestahl (am linken Bildrand) und Trierweiler-Fusenig zu beiden Seiten der A 64 eignet sich nach Ansicht dreier Trierer Ratsfraktionen als Gewebegebiet. Ob das wirklich so ist, soll ein Gutachten zeigen. Im Hintergrund ist das Moseltal mit Trier (links) und Konz (rechts) zu sehen.

Foto: Portaflug Föhren

Die Räume werden eng. Flächen, auf denen Betriebe heimisch werden können, sind Mangelware. Das gilt für die Stadt Trier genauso wie für viele Umlandgemeinden (siehe Info). Was liegt da näher, als alte Freundschaften zu vertiefen und gemeinsam nach neuen Flächen zu suchen. Deshalb wollen die Stadt Trier und die benachbarte Ortsgemeinde Trierweiler ein neues Gewerbegebiet entwickeln.

Bereits im Mai 2017 hatten CDU, FDP und Unabhängige Bürgervertretung Trier im Stadtrat Trier den Prüfauftrag für ein neues Gewebegebiet zwischen Trier-Herresthal und Trierweiler eingebracht (der TV berichtete). Auf diesen konkreten Standort wollen sich Oberbürgemeister Wolfram Leibe und sein Trierweilerer Amtskollege Matthias Daleiden sowie Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land, jedoch nicht festnageln lassen. Sie sprechen vielmehr von einem zu untersuchenden Raum, der sich grob vereinfacht gesagt zwischen den Autobahnabfahrt zur B 51 und der Gemarkungsgrenze Igel/Langsur befindet. Alles noch offen und noch nicht beschlossene Sache.

Sowohl Orts- als auch Verbandsgemeinde und auch Stadt wollen bei den Planungen anders vorgehen, als das sonst der Fall ist. Immer wieder ist von Transparenz die Rede, wenn Leibe über das Projekt berichtet. Man befinde sich in einem sehr frühen Stadium, ergänzt Reiland.

Was feststeht, ist, dass für rund 120 000 Euro das Gutachten erstellt werden soll, dass Grundlage für Entscheidungen sein soll. Trierweiler, Trier und die VG Trier-Land übernehmen jeweils 20 000 Euro von den Kosten. Der Rest soll über einen Zuschuss finanziert werden. Johannes Weinand, Chef des Trierer Amts für Stadtentwicklung, rechnet mit Ergebnissen in gut einem Jahr. In frühestens fünf Jahren, so schätzt Oberbürgermeister Leibe, könne ein Gebiet vermarktet werden. „Vielleicht wird es auch zehn oder 15 Jahre dauern“, sagt er. Das liegt auch daran, dass laut Alois Debald, Leiter Sachgebiet Bauleitplanung der VG-Verwaltung Trier-Land, vor dem ersten Spatenstich die Flächennutzungspläne der Stadt und der VG Trier-Land geändert werden müssen. So etwas dauert, da zahlreiche Stellungnahmen, Untersuchungen und Gutachten notwendig sind.

Und wo genau soll das Gewerbegebiet hin, wie groß wird es sein, und wie wird es verkehrstechnisch erschlossen? All diese Antworten gibt es erst, wenn das Gutachten vorliegt. Dazu betont Ortsbürgermeister Daleiden, dass jede der drei beteiligten Parteien jederzeit aus dem Projekt aussteigen könne. Handelt es sich also um eine unkonkrete Absichtserklärung? Natürlich nicht. Für den Trierweilerer Ortschef erscheint es sinnvoll, im Rahmen des Projekts das bestehende Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich entlang der A 64 zu erweitern. Auch dann, wenn es keine direkte räumliche Anbindung zum Rest der neuen Gewerbeflächen gibt. Nach aktueller Lage befinden sich die Wunschflächen in der Nähe von Trier-Herrestahl dies- und jenseits der Autobahn.

Für ihn und die beiden anderen Redner ist selbstverständlich, dass die Verkehrsanbindung nicht über die bestehenden Straßen führen darf. Die haben Richtung Trier aktuell eher Wirtschaftswegformat und führen ansonsten durch mehrere Ortsteile von Trierweiler. Ist das Gewerbegebiet also ein Argument für den Moselaufstieg, der von Konz her kommend an die Autobahn angeschlossen werden soll? Nach Ansicht von Oberbürgermeister Leibe nicht unbedingt. Auf dessen Verwirklichung könne man nicht warten. Leibe kann sich vorstellen, dass das Gewerbegebiet einen Autobahnanschluss bekommt, auch wenn die umstrittene neue Straße zwischen Moseltal und Eifelhöhe nicht gebaut wird.

Und es ist genau der Punkt Verkehrsanbindung, der offensichtlich auch Bürger bewegt. Einige von ihnen sind zum Pressetermin gekommen und dürfen Fragen stellen. Und die machen deutlich, dass für sie ein Gewerbegebiet ohne Autobahnanschluss keine gute Idee zu sein scheint. Denn zusätzlichen Verkehr in den Dörfern will dort wohl niemand haben.

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