Zehn Jahre Ruwer-Hochwald-Radweg Große Geburtstagsparty auf einem der schönsten Wege im Land

Hermeskeil/Kasel/Kell am See · Der Verein Erholungsgebiet Hochwald hält die Rad- und Wanderstrecken entlang der Ruwer in Schuss. Darunter sind zwei Attraktionen, die schon seit zehn Jahren Urlauber in die Region locken. Deren Jubiläen werden jetzt gefeiert.

 Am Ruwer-Hochwald-Radweg in Kell am See freuen sich die Mitstreiter des Vereins Erholungsgebiet Hochwald über das zehnjährige Bestehen der Strecke. Im Bild (von hinten links): Hartmut Heck (beauftragter Bürgermeister VG Hermeskeil), Stephanie Nickels (Bürgermeisterin VG Ruwer), Martin Alten (Beigeordneter VG Saarburg-Kell), Anne Marx (Tourist-Info Ruwer), Julia Bisdorf (Tourist-Info Hermeskeil), Walburga Meyer (TI Kell), Wegewart Andreas Ludwig.

Am Ruwer-Hochwald-Radweg in Kell am See freuen sich die Mitstreiter des Vereins Erholungsgebiet Hochwald über das zehnjährige Bestehen der Strecke. Im Bild (von hinten links): Hartmut Heck (beauftragter Bürgermeister VG Hermeskeil), Stephanie Nickels (Bürgermeisterin VG Ruwer), Martin Alten (Beigeordneter VG Saarburg-Kell), Anne Marx (Tourist-Info Ruwer), Julia Bisdorf (Tourist-Info Hermeskeil), Walburga Meyer (TI Kell), Wegewart Andreas Ludwig.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Wälder, Bachtäler, weite Ausblicke: Die Landschaft im Hochwald und Ruwertal lädt förmlich dazu ein, sie per Rad oder zu Fuß zu erkunden. Die Wege dafür müssen erhalten, gepflegt und beschildert werden. Eine Aufgabe, der sich der Verein Erholungsgebiet Hochwald zwischen Mosel und Saar widmet. Dessen Mitglieder sind die drei Verbandsgemeinden (VG) Ruwer, Hermeskeil und Saarburg-Kell (Fläche der ehemaligen VG Kell) sowie private Unterstützer.

Vor Beginn der neuen Saison gab es Änderungen in der Vereinsstruktur, über die der Vorstand jüngst in Kell am See informierte (siehe Info). Hauptanlass des Termins waren allerdings zwei bevorstehende Jubiläen. „Wir wollen sie nutzen, um unsere Rad- und Wanderwege in den Fokus zu rücken“, erklärt Stephanie Nickels, Bürgermeisterin der VG Ruwer und derzeit Vereinsvorsitzende. Gemeint sind das zehnjährige Bestehen des Ruwer-Hochwald-Radwegs und die Eröffnung der ersten Traumschleifen zum Saar-Hunsrück-Steig. Beide Attraktionen haben laut Stephanie Nickels einen großen Anteil am „touristischen Aufschwung“ in der Region.

Der Radweg Das Radweg-Jubiläum wird am Samstag, 18. Mai, gefeiert. Der offizielle Festakt geht um 11 Uhr in Reinsfeld über die Bühne, weil der Startabschnitt in Hermeskeil derzeit wegen Bauarbeiten für ein neues Einkaufszentrum nicht befahrbar ist. „Es wird leider nicht gelingen, ihn rechtzeitig verkehrssicher zu machen“, informierte Hartmut Heck, beauftragter Bürgermeister der VG Hermeskeil.

An elf Stationen des Weges auf der ehemaligen Hochwaldbahn-Trasse wird es Livemusik, Essen und Getränke, geführte Radtouren und Aktionen geben – in Reinsfeld, Kell am See, Niederkell, Zerf, Hentern, Pluwigerhammer, Gusterath-Tal, Sommerau, Waldrach, Kasel und Mertesdorf.Laut Walburga Meyer, Chefin der Tourist-Information (TI) in Kell, wird an diesem Tag auch die Mitnahme von Fahrrädern im Regioradlerbus, der zwischen Trier und Hermeskeil verkehrt, bei vorheriger Onlinebuchung kostenlos sein. Das komplette Programm ist demnächst auf den Internetseiten der Touristinformationen abrufbar.

Der Ruwer-Hochwald-Radweg, lobt Bürgermeisterin Nickels, sei eine „Erfolgsgeschichte“. Bei der Planung habe es noch kritische Stimmen gegeben, nicht zuletzt  wegen der Baukosten von rund 10,5 Millionen Euro. Mittlerweile habe sich die Strecke aber zu einer der attraktivsten und beliebtesten in Rheinland-Pfalz entwickelt. Insbesondere durch diesen Weg sei das Radfahren in der Region wieder „salonfähig“ geworden, sagt TI-Chefin Meyer. Die Gastronomie habe sich auf die Gäste eingestellt und spezielle Angebote geschaffen.

Die Übernachtungszahlen im Ruwertal und Hochwald seien zuletzt kontinuierlich gestiegen, sagt Stephanie Nickels. Auf dem Radweg sind laut Anne Marx von der Tourist-Info in Kasel viele Tagesausflügler unterwegs, deren genaue Zahl nur schwer messbar sei. Viele kämen aus dem benachbarten Saarland.

Dazu verweist Hartmut Heck auf eine mögliche Erweiterung der Strecke. Das Saarland plane schließlich einen Rad- und Freizeitweg vom Bostalsee nach Nonnweiler-Bierfeld, den man bis Hermeskeil fortsetzen könnte. „Das wäre eine sinnvolle Ergänzung eines überregionalen Radwegenetzes mit direktem Anschluss nach Trier.“

Die Traumschleifen Das Pendant für die Wanderer sind die 111 Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig. Die ersten dieser Rundwege wurden vor zehn Jahren eröffnet. 13 liegen im Gebiet des Vereins und werden vom hauptamtlichen Wegewart Andreas Ludwig in Schuss gehalten. Um den Erfolg der Wege zu feiern, werden bis Mitte November geführte Wanderungen angeboten – im Mai zum Beispiel auf der Ruwer-Hochwald-Schleife bei Hentern und dem Römer-Kelten-Pfad bei Farschweiler. Alle Termine sind im Internet unter www.saar-hunsrueck-steig.de/traumschleifen/events abrufbar.

Dank der Wege, die regelmäßig vom Deutschen Wanderinstitut geprüft und bewertet würden, habe sich die Wanderregion zu einer der führenden in Deutschland entwickelt, sagt Stephanie Nickels. Der Erfolg habe auch dazu geführt, dass die Region und ihre Produkte bewusster wahrgenommen würden, ergänzt Martin Alten, Beigeordneter der VG Saarburg-Kell.

Bundesweit führend ist laut Wegewart Andreas Ludwig die Markierung der Strecken. Fachleute kämen sogar aus dem Schwarzwald, um sich die Beschilderung anzuschauen. Dieses Jahr werde er die Schilder der 13 Schleifen im Vereinsgebiet für etwa 20 600 Euro erneuern, der Naturpark Saar-Hunsrück fördert dies zu 80 Prozent. Auch neue Routen sind in Planung: ein Spazier- und Erlebnisweg bei Greimerath und zwei Themenwege bei Osburg.

Dank Zählgeräten ist nachvollziehbar, wie viele Wanderer im Jahr die Wege nutzen. Den bisherigen Höchstwert von 14 000 Wanderern habe die Traumschleife Frau Holle bei Reinsfeld erreicht, sagt Ludwig.

Ein Problem sehen Touristiker und Vorstand darin, dass es an manchen Orten zu wenig Gastronomie gebe oder eine Gaststätte gerade dann geschlossen sei, wenn die Wanderer dort was essen wollten. „Wir sind im Gespräch mit den Betrieben, damit sie im Sommer mittags auch mal früher aufmachen“, sagt Anne Marx.

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