Lichtblicke im Mittelstand

TRIER/NÜRNBERG. (red) Ein qualitativ hohes Niveau in der Personalarbeit ist keine Frage der Unternehmensgröße. Dies belegt der bundesweite Unternehmensvergleich "Top Job" unter der Leitung des Inmit-Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier.

"Finanzkraft macht zwar vieles leichter, ist aber kein Erfolgsgarant", fasste Studienleiter Professor Axel Schmidt die Ergebnisse der Studie in Nürnberg zusammen. Inmit verglich die Personalarbeit von mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen. Die 63 Besten erhielten das Qualitätssiegel "Top Job". Der Titel "Arbeitgeber des Jahres" ging an die Schreiner Group aus Oberschleißheim bei München. Geprüft wurde in den fünf Kategorien "Vision & Führung" "Personalentwicklung", "Kultur & Kommunikation", "Entlohnungskonzepte" sowie "Familien- und Sozialorientierung". Die Stärke der Top-Job-Unternehmen liege in ihrer Flexibilität, Individualität und Kreativität, erläuterte Schmidt. Bei der Höhe der Löhne und Gehälter könnten die kleinen Unternehmen in der Regel nicht mithalten. Sie wirkten dem aber erfolgreich entgegen, indem sie häufiger als große Unternehmen so genannte Cafeteria-Systeme einrichten, bei dem der Mitarbeiter die Gehaltsbestandteile nach seinen Bedürfnissen selbst zusammenstellt. Beeindruckend seien bei den ausgezeichneten Betrieben die hohe Professionalität und das große Engagement im Bereich der Personalentwicklung, die den Nutzen- und weniger den Kostenaspekt der Weiterbildung in den Vordergrund rückt, sagte Schmidt. "Die Befunde beschreiben eine Positivauswahl von Unternehmen, die ein herausragendes Personalmanagement leisten. Daher sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für den gesamten Mittelstand, belegen aber, welch gute Personalarbeit er zu leisten im Stande ist", sagte Schmidt. Die Top-Job-Unternehmen erhöhten auch in den konjunkturell schwierigen Jahren von 2000 bis 2004 ihre Mitarbeiterzahlen um 18 Prozent; knapp zwei Drittel der untersuchten Unternehmen erzielten ein branchenuntypisch hohes Umsatzwachstum. Die Studienergebnisse gibt es im Internet auf der Seite www.topjob.de und in dem von Gertrud Höhler herausgegebenen Buch "Top Job 2005 - Top-Arbeitgeber im deutschen Mittelstand”. Die nächste Runde des Unternehmensvergleichs endet am 30. Juni. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt beim Institut für Mittelstandsökonomie (Inmit) an der Universität Trier, Vorstand ist Professor Schmidt. Kontakt und Info: Inmit - Institut für Mittelstandsökonomie an der Uni Trier e.V., Bahnhofstraße 30-32, 54292 Trier, Telefon 0651/145770, www.inmit.de

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